Neuerungen sollen mehr Zuschauer zu Spielen der Synot Liga locken
Was für den Briten die Premier League oder den Deutschen die Bundesliga – das ist für den Tschechen die Synot Liga. Die Rede ist von der höchsten Fußball-Spielklasse des Landes. Doch die Dimensionen wie in Deutschland und England werden hierzulande nicht erreicht. Der Zuschauerschnitt beträgt knapp 5000 Besucher pro Spiel, damit gehört die Synot Liga nicht einmal zu den Top 30 in Europa. Das soll sich ändern. Deshalb wird es in der Rückrunde der laufenden Saison auch mehrere Neuerungen geben.
„Im Kampf um die Meisterschaft wird es sehr spannend und eng zugehen, denn zwischen Spitzenreiter Viktoria Pilsen und Titelverteidiger Sparta Prag ist nur ein Punkt Abstand. Zudem hat auch der Tabellen-Dritte aus Jablonec nad Nisou noch sehr gute Chancen. Das verspricht wirklich interessant zu werden.“
Doch auch der Abstiegskampf, in den mehrere Vereine verwickelt sind, werde die Fans in Atem halten, glaubt Svoboda. Diese Konstellation sollte die Besucher in Scharen in die Stadien locken. Darüber hinaus aber will man dem Zuschauer noch mehr bieten. Die Fußballfans können nämlich ab sofort nach jedem Spiel den „Man of the Match“ sowohl für das Heim- als auch das Gästeteam bestimmen. Liga-Pressechef Daniel Hajný erklärt, wie das geht:„Die Fans können zwischen der 70. und 85. Spielminute per Smartphone einen Spieler wählen, der mindestens 30 Minuten auf dem Platz stand. Wir glauben, dass so auch Spieler gewählt werden, die es tatsächlich verdient haben.“
Dazu müssen die Zuschauer eine aktuelle Version der Betriebssysteme Android, iOS oder Windows Phone benutzen. Das ist sicher eine sehr reizvolle Sache gerade für die jüngeren Fans. Aber auch an die etwas älteren Besucher wird gedacht: Ein Spieltag der Rückrunde wird so zum „Wochenende der Väter“ deklariert. An diesem Termin erhalten Väter und Kinder, die gemeinsam zum Spiel kommen, zahlreiche Vergünstigungen im Stadion. Dušan Svoboda:„Ich denke, es ist schon so, dass 90 Prozent der Zuschauer beim Besuch ihres ersten Fußballspiels in Begleitung ihres Vaters ins Stadion gekommen sind.“
Diese Tradition will man in der Synot Liga wieder neu beleben, auch mit Blick auf die Fußballfans von morgen. Apropos Tradition: Auch die Begegnungen von Mannschaften, die eine gewisse Rivalität zueinander pflegen, sollen künftig noch mehr gepuscht werden:„Neu eingeführt wird auch das ´Duell der Rivalen´. Dieses Prädikat bekommen in der Rückrunde drei Begegnungen zuerkannt. Diesen Partien wird besonders in den Medien eine erhöhte Aufmerksamkeit zu Teil.“
Weiter stiefmütterlich behandelt wird hingegen der Pokalwettbewerb des Landes. Anders als in Deutschland, wo die Kleinen die Großen vor eigenem Publikum herausfordern dürfen, wird der tschechische Pokal ab dem Viertelfinale weiter mit Hin-und Rückspiel ausgetragen. Dušan Svoboda nennt die Gründe:
„Der Unterschied unserer Liga zur Bundesliga wird im Länderkoeffizient für die europäischen Wettbewerbe deutlich. Weil wir dabei nur im Mittelfeld liegen, haben wir großes Interesse daran, dass wir als Pokalsieger ein konkurrenzfähiges Team stellen. Ein Team, das in der Qualifikation zur Europa League bestehen kann und gute Resultate erzielt.“