Next Wave: Alternatives Kulturfestival in Prag
Kein improvisiertes Programm, sondern Improvisation im Programm bot das Kulturfestival "Next Wave - Pristi Vlna" vom 6. bis zum 9. Oktober in Prag. Bernd Janning verrät Ihnen mehr:
Das viertägige Festival wurde am Donnerstag mit dem Stück "Vakokodeska" eröffnet. Nein, "Vakokodeska" ist kein Wort der tschechischen Sprache, sondern es stammt aus dem Japanischen und bedeutet frei übersetzt: "Es ist hier". Auf der Expo 2005 in Japan feierte das Werk seine Uraufführung. Kurz vor der tschechischen Premiere verriet Jakub Vedral vom Theater Continuo, was es mit dem Stück auf sich hat:
"Unsere Vorstellung wird in keinem Theater stattfinden, sondern hauptsächlich in Form eines Straßenumzuges aufgeführt werden. Das heißt, die Zuschauer können uns treffen und wir können sie treffen. Manche Leute werden vorher gar nicht die Absicht haben unser Stück zu sehen, sondern spontan dazukommen."
Wer also einen schönen und ungewöhnlichen Spaziergang durch Prag unternehmen wollte, hatte dank "Vakokodeska" am vergangenen Donnerstag die passende Gelegenheit dazu.
Spontanes Spiel und Kunst aus dem Stegreif waren besonders am Sonntag gefordert, als sich alles rund um das Hauptthema Improvisation drehte. So mussten Schauspieler beispielsweise einem vom Publikum ausgedachten Handlungsstrang folgen oder sich in spontanen Kabarettszenen bewähren.
Festivalintendant Jan Dvorak freute sich über das vielfältige Programm:
"Als Kritiker und ehemaliger Theaterspieler und als Mensch, der über dieses Thema oft Vorträge hält und Artikel schreibt, kann ich sagen: Dieses Festival zeigt, dass die tschechische Theaterszene unerschöpflich ist. Sie ist sehr vital und es entstehen immer wieder interessante Projekte verschiedenster Richtungen, z. B. im Bereich des Improvisationstheaters. Viele Theatergruppen sind in der Öffentlichkeit leider wenig bekannt, aber wenn man etwas genauer hinschaut und sich auf die Suche begibt, dann gibt es sehr viel zu entdecken."
