Niedrigere Inflation, höhere Lebensmittelpreise

Graph: CTK

Die Preise in Tschechien sind im Dezember nur unerheblich gestiegen: die Inflationsrate betrug im letzten Monat des Jahres 2,2 Prozent, im gesamten vergangenen Jahr rund 1,9 Prozent. Details von Bara Prochazkova.

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Zum Vergleich: Die Teuerung lag im Jahr 2004 um 50 Prozent über der des abgelaufenen Jahres 2005. Der Grund für die Verlangsamung der Inflation am Jahresende waren vor allem die billiger gewordenen Treibstoffe. Dagegen mussten die Verbraucher für ausgewählte Lebensmittel mehr bezahlen. Die Inflationsrate wurde jedoch am meisten durch die Energiepreise beeinflusst, erklärt Jana Bondyova vom Tschechischen Statistikamt:

"Am zwischenjährlichen Wachstum der Inflation hatten die Preise im Bereich Wohnen den größten Einfluss, das heißt die Preise für Energien, Brennstoff und Wasser. Als Beispiel würde ich das Erdgas nennen, wo die Preise um 21,3 Prozent gestiegen sind. Der Strom war um fast fünf Prozent teurer."

Obwohl die Wirtschaftsexperten einen Anstieg der Verbraucherpreise erwartet haben, sind diese gegenüber November leicht gesunken, und zwar um 0,1 Prozent. Autofahrer tanken jetzt wieder für weniger Geld, trotzdem müssen die Tschechen in manchen Bereichen tiefer in die Tasche greifen. Dazu Jana Bondyova:

"Die Lebensmittelpreise sind im Vergleich zum Vormonat November ein wenig gestiegen. Das betraf vor allem Preise für frisches Gemüse, Kartoffeln und Obst. Im Jahresvergleich sind die Lebensmittelpreise jedoch gesunken."

Zum Abschluss noch die aktuellen Arbeitslosenzahlen in Tschechien: Die Arbeitslosenquote betrug im Dezember 8,9 Prozent, was gegenüber November eine Steigerung von 0,5 Prozent bedeutet. Das ist allerdings keine Überraschung für die Wirtschaftsexperten, denn im Winter gibt es weniger Saisonjobs und neue Stellen werden meistens ab Januar ausgeschrieben. Die schlimmste Situation wird aus Nordmähren gemeldet, denn dort entfallen nicht weniger als 78 Menschen auf einen freien Arbeitsplatz! Dennoch ist die Jahresarbeitslosigkeit für 2005 - konkret neun Prozent - niedriger als im Jahr zuvor. Und noch eine gute Nachricht: Junge Leute sind bei der Jobsuche erfolgreicher als früher, sagt die Sprecherin des Ministeriums für Arbeit und Soziales, Katerina Berankova:

"Ein Grund dafür ist vor allem das Interesse der Arbeitgeber für junge Arbeitnehmer, die mit Informationstechnologien arbeiten und die entsprechenden Fremdsprachenkenntnisse aufweisen können."