Premier Zeman in Schweden
Am Montag ist der tschechische Premierminister Milos Zeman zu einem zweitägigen Besuch in Schweden eingetroffen. Von den Gesprächen und Verhandlungen des ersten Tages berichtet Olaf Barth.
Die erste Station der Schwedenreise des tschechischen Premiers war die zweitgrößte schwedische Stadt Göteborg, wo er und der tschechische Minister für Industrie und Handel, Miroslav Gregr, u.a. mit Vertretern der schwedischen Wirtschaft zusammentrafen. Die Erhöhung des schwedischen Investitionsvolumens in Tschechien war eines der Hauptanliegen der tschechischen Delegation. Über den Verlauf der Gespräche und erste etwaige Ergebnisse berichtet aus Stockholm David Stalavsky vom Tschechischen Rundfunk.
"Nach den Worten Milos Zemans geht es um einen Besuch, der eine Mischung zwischen ökonomischen und positionsbezogenen Verhandlungen darstellt. Positionsbezogen in der Hinsicht, dass Schweden derzeit den EU-Vorsitz inne hat und Milos Zeman verspricht sich vom schwedischen Vorsitz große Unterstützung für den Beitritt der Tschechischen Republik zur EU. Auf der ökonomischen Seite möchte der Premier mehr Investoren für die tschechische Wirtschaft locken. Schweden hat bisher ca. 1 Milliarden US-Dollar investiert, was laut Tschechischer Regierung wenig ist. In diesem Zusammenhang boten Zeman und Minister Gregr den schwedischen Unternehmern den Autohersteller Tatra an. Man verhandelt auch über eine Lieferung von Jagdflugzeugen des Typs Gripen der Firma Saab für die Tschechische Armee."
Ob es in Bezug auf eine eventuelle Übernahme Tatras durch Volvo schon eine Einigung zu vermelden gäbe, dazu Stalavsky:
"Ein Vertreter Volvos sagte, man habe durchaus Interesse am Tatra-Betrieb. Nichtsdestoweniger geht es lediglich um ein grundsätzliches Interesse und laut Milos Zeman sollen nun einzelne schwedische Unternehmen Angebote unterbreiten. Die tschechische Regierung wird die Angebote beurteilen und dann strategische Partner auswählen."
Über die allgemeine Verbesserung bzw. Intensivierung der tschechisch-schwedischen Handelsbeziehungen wurde ebenfalls gesprochen. Der tschechischen Seite geht es dabei vor allem auch um eine Steigerung der Einfuhr tschechischer Waren nach Schweden.