Tschechische Antidrogenzentrale ändert ihren Status
Ab dem kommenden Jahr wird die tschechische Antidrogenzentrale ein eigenständiges Polizeiorgan mit Wirkung in der ganzen Republik. Heute ist die Antidrogenzentrale Teil der Einheit für den Kampf gegen das organisierte Verbrechen des Polizeipräsidiums. Über diese Änderung, die zum effizienteren Bekämpfen der Drogenkriminalität führen soll, erfahren sie von Dagmar Keberlova.
Der tschechische Innenminister Stanislav Gross erhofft sich von dieser organisatorischen Änderung, dass der Kampf gegen die Drogenkriminalität effizienter sowie die Zusammenarbeit der Antidrogenexperten mit ausländischen Fachleuten verbessert wird. Einer ähnlichen Ansicht ist auch der Chef der tschechischen Antidrogenzentrale Jiri Komorous, der dies gegenüber dem Tschechischen Rundfunk äusserte:
"Ich kann selbstverständlich nicht versprechen, dass dadurch, dass die Antidrogenzentrale zu einem selbständigen Dienst wird, es uns ab dem kommenden Jahr gelingen wird, die gesamte internationale Drogenmafia zu beseitigen. Wir sind allerdings überzeugt davon, dass die internationale Zusammenarbeit auf diesem Gebiet deutlich beschleunigt sowie effizienter wird. Dadurch wird zweifellos auch unsere Arbeit erfolgreicher verlaufen."
Er führte weiter an, dass seine Einheit in den vergangenen 9 Jahren, seitdem es die Antidrogenzentrale gibt, über 900 Operationen durchführte und beinahe 100 Tausend Kilo Drogen beschlagnahmt wurden. Frederic Geiger, der Verbindungsoffizier des Zentralen US-Antidrogendienstes für Europa ist, hält die Tschechische Republik für ein Land, dass in Europa eine Schlüsselstellung im Kampf gegen den illegalen Drogenhandel hat. Gründe dafür seien, erstens die geographische Lage und zweitens die wachsende Prosperität der tschechischen Wirtschaft, sagte Geiger.
Der Drogenkonsum ist in den letzten Jahren in der Tschechischen Republik rapide angestiegen, bei den Jugendlichen ist er seit 1995 um das Dreifache gestiegen. Auch die Zahl der Drogendelikte hat sich stark erhöht: Während die Polizei 1990 etwa 140 Fälle verzeichnete, waren es 1999 bereits 2660 Fälle.