Proteste gegen Festnahmen der Antiglobalisierungsdemonstranten
Die 55. Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank ist in der vergangenen Woche in Prag beendet worden. Diskussionen um einen angemessenen Eingriff der Polizisten gegen die Demonstranten gehen allerdings weiter. Auch haben am Donnerstag und Freitag an verschiedenen tschechischen Botschaften und Konsulaten im Ausland Protestaktionen stattgefunden, bei denen die Freilassung der festgenommenen Demonstranten gefordert wurde. Eine Zusammenfassung von Dagmar Keberlova.
Die Organisatoren der Proteste gegen die IWF- und Weltbanktagung behaupten, dass die Polizei in vielen Fällen ihre Kompetenzen überschritten hat. Zu demselben Schluss kamen auch die zivilen Beobachtungsstreifen, die eingesetzt wurden, über die Einhaltung der Gesetzte und Menschenrechte zu wachen. Aufgrund der Zeugenaussagen will ein Mitglied dieser Beobachtungsorganisation Klage gegen die Polizisten erheben, die eingegriffen haben. Der Beauftragte der Regierung für Menschenrechte Petr Uhl ist der Meinung, dass es aufgrund der eingesetzten zivilen Beobachtungsstreifen zu weniger Exzessen und Vorschriftenverletzungen gekommen ist. Die Informationen, dass die festgenommenen Demonstranten in den Wachzimmern schlecht behandelt wurden, lehnt der Innenminister Stanislav Gross ab:
"Ich habe keine Informationen, die zumindest teilweise glaubwürdig wären, ich glaube diesen Informationen nicht. Aber wenn jemand so etwas sagt, empfehle ich ihm, eine Klage zu erheben." Soweit Innenminister Gross.
Gegen das Vorgehen der tschechischen Behörden haben Menschen auch im Ausland protestiert. Tschechische Auslandsvertretungen haben um eine verstärkte Überwachung in Ländern angesucht, deren Bürger bei den Protestaktionen gegen die Prager Weltwährungskonferenz festgenomen wurden. Zu diesen Protestaktionen kam es bereits in Deutschland, Belgien, Frankreich oder Spanien. Auch vor der Botschaft in Berlin haben Menschen die sofortige Freilassung der Festgenommen verlangt. Der tschechische Botschafter in Berlin Frantisek Cerny hat mit diesen Menschen verhandelt und ihre Proteste weitergeleitet: