Studentenumfrage: 91 Prozent der Deutschen unterstützen den EU-Beitritt Tschechiens
Interessante Ergebnisse wurden am Montag von der Nachrichtenagentur CTK veröffentlicht. Wie aus einer jüngst von Studenten durchgeführten Umfrage zum EU-Beitritt der Tschechischen Republik hervorgeht, unterstützen 91 Prozent der befragten Deutschen den Beitritt. Diese Ergebnisse unterscheiden sich diametral von offiziellen europäischen Quellen. Mit dem Autor der Umfrage sprach Dagmar Keberlova.
Eine Arbeitsgruppe aus 3 Studenten des privaten Europäischen polytechnischen Instituts im südmährischen Kunovice verbrachte eine Woche in Frankfurt am Main, um dort die Meinung der Menschen zum EU-Beitritt Tschechiens zu erfragen. Die Ergebnisse bezeichnete der Autor des Projektes, Jiri Kubiznak, als sehr überraschend, da sich von den Hundert Befragten 91 für die Aufnahme der Tschechischen Republik in die EU ausgesprochen haben. In den Gesprächen mit den Beteiligten stellten die Studenten folgende Unterschiede fest:
"Der deutsche Bürger ist viel informierter über diese Problematik als der tschechische. Die Deutschen hatten meiner Meinung nach auch größeres Interesse daran. Die meisten Befragten fragten uns dann zurück, wie wir ihnen denn so eine dumme Frage stellen können. Sie wünschten schließlich, dass die europäischen Völker alle gemeinsam leben."
Man müsse allerdings in Betracht ziehen, dass die Umfrage im westlichen Teil Deutschlands durchgeführt wurde:
"Wissen Sie, die Umfrage wurde im Westen durchgeführt und deutschlandweit könnte es zu einer Angleichung an die offiziellen Statistiken kommen, da vor allem im Osten die Menschen gegen uns sind. Franfurt/Main ist eine Metropole und das Interesse an der europäischen Problematik dadurch auch höher."
Ob bei der Umfrage auch andere interessante Tatsachen festgestellt worden seien, fragte ich abschließend Jiri Kubiznak:
"Bestimmt. Wir haben noch viele Informationen ermittelt, von denen ich die Frage der Mobilität unterstreichen möchte. Die meisten Tschechen, die wir in Tschechien befragten, haben nicht vor, in die jetzigen EU-Mitgliedsländer umzuziehen, nicht einmal wegen einem höheren Gehalt."