Beteiligung der Auslandstschechen an den bevorstehenden Wahlen
Nach mehr als 10 Jahren ist der Traum vieler im Ausland lebender Tschechen, an den Wahlen für das tschechische Parlament auch von ihrem jeweiligen Wohnort aus teilzunehmen, in Erfüllung gegangen. Bei den Wahlen am 14./15 Juni können die Auslandstschechen zum ersten mal an den 108 Botschaften ihre Stimmen abgegeben.
Viele der potenziellen Wähler würden nach Tschechien fahren, um direkt vor Ort zu wählen. Das geht leichter im Falle Österreichs, weniger leicht aber beispielsweise in den USA oder in Kanada, von wo aus oft Klagen zu hören waren, dass keine Briefwahl möglich ist, da oft allein die Fahrt zu der Botschaft Tausende Kilometer bedeute. Pressesprecher Podivinsky zufolge könne man aber die niedrige Beteiligung nicht rein mathematisch auswerten, er sehe in der Entscheidung noch eine andere Dimension:
Von dem Interesse würden auch die vielen Menschen zeugen, die ohne wählen zu können, trotzdem am Wahlsamstag zu einem Treffen bei Nachwahlgulasch angemeldet sind, um sich aus der ersten Hand über das Ergebnis zu informieren. Ich habe eine der vielen im Ausland lebenden Tschechinnen angerufen um zu erfahren, ob sie diesmal zu den Wahlen gehen wird:
Aus den Kommentaren der Auslandstschechen in der Presse in der letzten Zeit war zu entnehmen, dass sie unterschiedliche Meinungen zu der Frage -wählen oder nicht wählen - vertreten. Ein Teil will teilnehmen, weil sie sich dem Mitentscheidungsrecht verpflichtet fühlen, andere wiederum wollen nicht mitentscheiden, wenn sie nicht in Tschechien leben und die Folgen ihrer Wahl nicht mittragen.