2-3% Asylbewerber sind in Tschechien erfolgreich
3.500 Asylbewerber warten zur Zeit in den Einrichtungen für Flüchtlinge in ganz Tschechien auf die Erledigung ihres Asylantrags. Die meisten von ihnen stammen aus Ländern der ehemaligen Sowjetunion. Anlässlich des Weltflüchtlingstags sprach Martina Schneibergova am Donnerstag mit Miluse Dohnalova, der Leiterin der vom Innenministerium verwalteten Einrichtungen für Flüchtlinge.
"Wir bemühen uns darum, ihnen auch eine andere Alternative anzubieten als nur das untätige, wenig erfreuliche Warten. Wir führen mit ihnen Gespräche, die den Asylantrag ergänzen und die für die Orientierung unserer weiteren Zusammenarbeit wichtig sind. Sobald die Kinder einigermaßen tschechisch können, fangen sie an, die Schule zu besuchen. Was die Zusammenarbeit mit den Flüchtlingen anbelangt, möchte das Engagement der nichtregierungsgebundenen Organisationen würdigen. In Böhmen sind die Mitarbeiter des Tschechischen Helsinki-Komitees und republikweit die Mitarbeiter der Organisation für die Flüchtlingshilfe tätig. Neben diesen beiden bekannten Organisationen sind in den Orten, wo die Flüchtlingseinrichtungen errichtet wurden, regionale Organisationen entstanden, die sich um die Flüchtlinge kümmern."
Miluse Dohnalova stellte mit Freude fest, dass sich auch immer mehr freiwillige Helfer, die nirgendwo organisiert sind, für die Flüchtlinge interessieren. In wie weit sind die Asylbewerber mit ihren Anträgen erfolgreich? Dazu noch einmal Miluse Dohnalova:
"Man kann allgemein sagen, dass ungefähr zwei bis drei Prozent der Asylanträge positiv beantwortet werden. Dies hängt damit zusammen, aus welchen Ländern die Asylbewerber kommen. Die Integration der Flüchtlinge in die Gesellschaft ist von vielen Faktoren abhängig. Es kommt u. a. auf das persönliche Engagement der Person an, auf deren kulturellen und sprachlichen Hintergrund und nicht zuletzt ist sehr wichtig, mit welchen Menschen sie hier in Tschechien in Kontakt kommt."