1.Internationaler Elbe-Badetag
Ihr Comeback als Badefluss hat am vergangenen Sonntag die Elbe gefeiert, und dies sowohl in Tschechien als auch in Deutschland. In vielen Orten entlang des insgesamt 1165 Kilometer langen Stroms, der jahrelang eher als stinkende Kloake verachtet wurde, haben Hunderte, ja sogar Tausende Menschen ihre Bereitschaft bzw. ihren Mut demonstriert im Elbwasser zu tauchen. Die Veranstaltung fand unter dem Titel "1.Internationaler Elbe-Badetag" statt. Mehr erfahren Sie von Jitka Mladkova:
"So etwa vor 10 Jahren haben wir hier zum letzten Mal gebadet, als das Wasser noch schmutzig war, dann aber lange Zeit nicht mehr, wir sind lieber an einen See gegangen. Jetzt, wo das Wasser dank Kläranlagen sauberer geworden ist, können wir vielleicht wieder hier baden,"
sagt einer der Badenden in der an der Elbe liegenden Stadt Brandys nad Labem.
Diese Frau sei gekommen, weil sie hier vor Jahren mit ihren Kindern zu baden pflegte. Wenn die Leute wissen - sagte sie - dass man hier baden kann, werden sie auch ihr Bestes dafür tun, dass der Fluss tatsächlich sauber ist. Dieser Mann hat hier als kleiner Junge gebadet und sogar das Schwimmen gelernt.
Noch vor wenigen Jahren hat es kaum jemand gewagt in der Elbe zu baden, da sie durch Abwässer extrem verschmutzt war. Nach großen finanziellen Anstrengungen auch hierzulande entspricht der Fluss in den meisten Abschnitten wieder der EU-Richtlinie für Badegewässerqualität. Dies bestätigt auch Vlastimil Karlik, Leiter der tschechischen Umweltorganisation Arnika, die als Mitveranstalter am Elbe-Badetag beteiligt war:
"Die steigende Sauberkeit der Elbe sei vor allem auf zwei Dinge zurückzuführen: Erstens sei es der Rückgang der Schwerindustrie in Nordböhmen und außerdem die Errichtung der Kläranlagen. Von diesen seien hier nach 1990 160 entstanden, davon 36 auf tschechischem Gebiet."
Der erste internationale Elbe-Badetag wurde von der Organisation Deutsche Umwelthilfe im Rahmen des langfristigen Projektes "Lebendige Elbe" veranstaltet. Radio Prag fragte Alfred Olfert vom Koordinationsbüro dieser Organisation mit Sitz in Dresden nach der Zusammenarbeit mit der tschechischen Seite, die von der die Realisierung des Projektes kaum denkbar wäre:
"Bei diesem Badetag haben allgemein sowohl in Tschechien als auch in Deutschland verschiedene Partner zusammengearbeitet. Da waren selbstverständlich Umweltorganisationen als Kooperationspartner am Werke, es waren aber sehr oft Stadtverwaltungen, verschiedene kommunale Einrichtungen, auch Kulturvereine und ähnliche, zusammen in einem Boot. Genauso bunt gemischt war es bei uns in Deutschland, die Zusammenarbeit war ganz wunderbar."