Heidenheim und Jihlava / Iglau wollen Partnerschaftsvertrag unterzeichnen

Jihlava

In der vergangenen Woche waren Vertreter der baden-württembergischen Stadt Heidenheim im mährischen Jihlava/Iglau, um Verhandlungen über die geplante Partnerschaft der beiden Städte zu führen. Ein Bericht von Katrin Sliva:

Jihlava
18 Vertreter der Stadt Heidenheim in der Region Ostwürttemberg, darunter der Oberbürgermeister der Stadt, Bernhard Ilg, statteten Anfang vergangener Woche der mährischen Stadt Jihlava/Iglau einen 2-tägigen Besuch ab. Im Mittelpunkt des Besuches standen Verhandlungen zwischen den Vertretern aus Heidenheim und Jihlava/Iglau über die Unterzeichnung eines Partnerschaftsvertrages zwischen den beiden Städten. Die Stadt Heidenheim war nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem Zufluchtsort für etwa 16 000 Bewohner des tschechischen Jihlava/Iglau geworden, die auf der Grundlage der Benes-Dekrete vertrieben worden waren. Bleiben durften lediglich etwa 250 Sudentendeutsche, die zu den Antifaschisten der Stadt zählten sowie in Mischehen lebende Ehepartner. Bereits seit zehn Jahren besteht eine informelle Partnerschaft zwischen Heidenheim und Jihlava/Iglau, die beispielsweise auf der Ebene der Schulen und Chöre zum Tragen kommt. Nun wollen beide Städte ihre Partnerschaft auch auf dem Papier fixieren. Frau Jakubickova, Geschäftsführerin des "Tschechisch-Deutschen Vereins Gustav Mahler", äußerte sich stellvertretend für die Pressesprecherin der Stadt Jihlava über den Ablauf der Zusammenkunft in Jihlava/Iglau:

"Die Delegation aus Heidenheim wurde im Iglauer Rathaus feierlich empfangen und das Iglauer Rathaus wurde Ihnen gezeigt. Am Nachmittag wurden die einzelnen Mitglieder dieser Delegation den tschechischen Partnern zugeordnet, d.h. wenn da ein Vertreter eines Sportvereins war, dann hatte er einen entsprechenden Partner eines Sportvereins aus Iglau oder, wenn da der Kommandant der Heidenheimer Feuerwehr war, dann wurde er von dem Kommandanten der hiesigen Feuerwehr empfangen usw."

Frau Jakubickova gibt darüber hinaus eine Einschätzung darüber ab, was eine derartige Partnerschaft für Heidenheim und Jihlava bedeutet:

"Es hat für die beiden Städte, denke ich, eine besondere Bedeutung, denn für Heidenheim bedeutet es, dass es die erste Partnerschaft ist, die sie mit einem Land aus dem ehemaligen Ostblock abschließen wollen. Und für Iglau ist es die erste Partnerschaft mit einer deutschen Stadt."

Über konkrete Inhalte des Partnerschaftsvertrages wollte man sich noch nicht äußern und der Termin der Unterzeichnung wurde ebenfalls noch nicht festgelegt. Betont wurde jedoch, dass sich die Vertreter aus Heidenheim mit dem bevorstehenden Abschluss des Vertrages eindeutig einverstanden erklärten. Für Jihlava bedeutet dies, dass es über die Partnerschaft mit Heidenheim hinaus, Mitglied einer Vereinigung von etwa 15 Städten Europas werden könnte, die in unterschiedlichen Bereichen zusammenarbeiten. Entsprechende Unterlagen zum Beitritt übergab Heidenheims Oberbürgermeister Bernhard Ilg dem Iglauer Oberbürgermeister Vratislav Vyborny bereits in der vergangenen Woche.