Beseitigung der Hochwasserschäden tritt in eine neue Phase
Rund zweieinhalb Monate sind inzwischen seit der Hochwasserkatastrophe vergangen, die Mitte August weite Teile des böhmischen Landesteils der Tschechischen Republik heimgesucht hatte. Auch wenn vieler Orten so etwas wie Normalität wieder eingezogen ist, manche der verheerenden Zerstörungen beeinträchtigen das alltägliche Leben nach wie vor in beträchtlichem Ausmaß. Hören Sie dazu einen Bericht von Lothar Martin.
Der tschechische Staat ist sich dieser enormen Reparaturleistungen durchaus bewusst, könne aber nur drei Milliarden Kronen zur Beseitigung der Hochwasserschäden bereitstellen, erklärte Verkehrsminister Milan Simonovský am Mittwoch in Prag anlässlich einer Inspektion der zerstörten Metrostation Nádrazí Holesovice. Simonovský äußerte jedoch auch:
"Selbstverständlich erwarten wir zudem, dass auch über das Kapitel des Ministeriums für Verkehr und Fernmeldewesen wie jedes Jahr ein gewisser Betrag für die Entwicklung der Metro einschließlich des Ausbaues der Trasse C entfallen wird. Das heißt, nicht nur die Beseitigung der Hochwasserschäden, sondern auch die Fortsetzung des Ausbaues des Metronetzes ist für die Hauptstadt unabdingbar."
Unabdingbare Arbeiten zur Überwindung des Hochwassertraumas und zur Wiederherstellung einer gewissen Alltagsnormalität mussten und müssen weiterhin auch in anderen von der Flut betroffenen Regionen Böhmens vollzogen werden. Dazu ist die Dauer des in mehreren Gebieten ausgerufenen Notstands mehrfach verlängert worden. Der Notstand-Status erlaubte es den örtlichen Behörden, aufgrund erhöhter Kompetenzen bestimmte Aufbau- und Schutzmaßnahmen besser durchzusetzen. Dazu gehörte zum Beispiel die Koordinierung der Tätigkeit und Zusammenarbeit von Freiwilligen mit der Feuerwehr und Armee. Dieser Notstand wird jedoch in vielen Ortschaften und Gemeinden, darunter 17 im Gebiet von Melník, nicht über den 31. Oktober hinaus fortgesetzt.