Zu Besuch im Säuglingsheim in Olomouc/Olmütz

Säuglingsheim im Olomouc/Olmütz

Für kleine Kinder, um die sich ihre Eltern aus irgendwelchen Gründen nicht kümmern können oder wollen, bzw. für behinderte Kinder, die in ihren Familien nicht leben können, wird in Tschechien in den sogenannten "Säuglingsheimen" gesorgt. Ein Fachpersonal unter der Leitung von Kinderärzten und Kinderpsychologen kümmert sich um die Säuglinge in diesen medizinischen Einrichtungen, von wo aus sie häufig von Adoptiveltern übernommen werden.

Für kleine Kinder, um die sich ihre Eltern aus irgendwelchen Gründen nicht kümmern können oder wollen, bzw. für behinderte Kinder, die in ihren Familien nicht leben können, wird in Tschechien in den sogenannten "Säuglingsheimen" gesorgt. Ein Fachpersonal unter der Leitung von Kinderärzten und Kinderpsychologen kümmert sich um die Säuglinge in diesen medizinischen Einrichtungen, von wo aus sie häufig von Adoptiveltern übernommen werden. Vor zwei Wochen fand in dem Säuglingsheim im mährischen Olomouc/Olmütz eine kleine Feier statt, da dort neue Räumlichkeiten einschließlich einer höchst modernen Küche und eines Speiseraums eröffnet wurden.

Unter den Gästen, die kamen, um den neu eröffneten Teil des Heims zu besichtigen, war auch der Hauptmann des Landkreises Olomouc, Jan Brezina. Ab nächstem Jahr werden sich die Landkreise um ähnliche Einrichtungen kümmern müssen. Bislang fielen die Säuglingsheime in die Kompetenz der Bezirksbehörden, diese wird es jedoch ab nächstem Jahr nicht mehr geben. Jan Brezina erinnerte daran, dass dies nicht sein erster Besuch in diesem Heim sei:

"Ich kenne diese Einrichtung gut. Sie kann - so meine ich - auf eine erfolgreiche Tätigkeit zurückblicken, weil sie eine Führung hat, die imstande ist, ihre Vorstellung Schritt für Schritt in die Tat umzusetzen. Als Vertreter des Landkreises, kann ich versprechen, dass wir die Bedingungen dafür schaffen werden, dass sich dieses Heim weiter entwickeln kann."

Das Säuglingsheim, das sich am Stadtrand von Olomouc inmitten eines Gartens befindet, ist Bestandteil der sogenannten „Einrichtungen für Kinderpflege“ - die etwa einem Sozialpädiatrischen Kinderzentrum nach deutschen Bedingungen entsprechen. Zu dieser Einrichtung gehören drei Institutionen - das Säuglingsheim, ein Kinderheim und eine Tagesstätte mit einem Kindergarten für behinderte Kinder. Für die verlassenen und behinderten Kinder sorgen hier ausgewiesene Fachleute, keine freiwilligen Helfer, wie es mancherorts üblich ist. Es werden hier neben Kinderärzten auch Kinderschwestern, Physiotherapeuten, Diätologen, Kinderpsychologen und Spezialpädagogen beschäftigt. Ihre Hilfe wird nicht nur den im Heim untergebrachten Kindern, sondern auch Eltern angeboten, die hier mit ihren Kindern ambulante Behandlung, bzw. Beratung finden. Im Säuglingsheim ist es üblich, dass hier mitunter auch Mütter mit ihren Kindern für kurze oder auch längere Zeit untergebracht werden. Die Oberschwester Ivana Slavikova zeigte mir die Zimmer:

"Jetzt ist hier gerade niemand, denn heute ging eine Familie nach Hause zurück, die hier einige Tage lang untergebracht war, um die für ihr Kind notwendigen Übungen mit unserer Physiotherapeutin zu lernen. Manchmal werden hier Mütter aus anderen Gründen untergebracht - z. B. wenn sie minderjährig sind und keine Möglichkeit haben, irgendwo anders unterzukommen."

Wie wird in Tschechien die Fürsorge für Kinder geregelt, die aus irgendwelchen Gründen nicht in ihrer eigenen Familie aufwachsen können? Das Wort hat der Präsident der Tschechischen Gesellschaft für Sozialpädiatrie, Dr. Frantisek Schneiberg:

Und worüber freuen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Säuglingsheims in Olomouc am meisten?

"Worüber wir uns freuen? Wir alle sind froh, wenn es gelingt, die Kinder den Adoptiveltern zu überreichen," sagt Oberschwester Ivana Slavikova und ihre Kollegin Sona Polednova fügt hinzu:

„Einerseits heulen wir manchmal, dass das Kind, von uns weggeht, aber wir freuen uns darüber, dass es eine Familie gefunden hat, und das ist das Wichtigste.“