Winterhochwasser jagt vielen Leuten Schrecken ein

Hochwasser in Usti nad Labem am 5. Januar (Foto: CTK)

Der Beginn der neuen Woche hat zahlreichen Bewohnern von an Flüssen liegenden Gemeinden Tschechiens Erleichterung gebracht. Der Wasserpegel hörte auf zu steigen und die Hochwassergefahr scheint nun gebannt zu sein.

Hochwasser in Usti nad Labem am 5. Januar  (Foto: CTK)
Die Elbe in Usti nad Labem /Aussig hielt sich am Montagvormittag auf einem Wasserstand von 760 Zentimetern. Trotzdem bereitet der Fluss in der Stadt zahlreiche Probleme: überschwemmt wurden einige Keller sowie die Hauptverbindungsstraße zwischen Prag und Decin.

Am schlimmsten ist die jetzige Lage für diejenigen, die bereits zum zweiten Mal innerhalb von fünf Monaten mit dem Wasser kämpfen müssen. Viele von ihnen haben erst kürzlich ihre durch das August-Hochwasser beschädigten Häuser renoviert. Eine der Betroffenen ist auch Jaroslava Fajtlová:

"Es ist erst etwa zwei Wochen her, seit wir alles wieder in Ordnung gebracht haben: den neuen Verputz, die Elektroinstallation, die Wasserleitung. Die größte Angst haben wir davor, dass die Versicherungsanstalten nicht ewig werden zahlen wollen. Wir befürchten, dass sie uns unsere Verträge kündigen."

Dorf Vestec  (Foto: CTK)
Dramatische Momente erlebten am Wochenende auch Bewohner des Dorfes Vestec in Mittelböhmen. Wegen des aus den Ufer getretenen Flüsschens Mrlina mussten alle 220 Dorfbewohner ihre Häuser verlassen. Am Montag kehrten sie wieder zurück, um die Schäden zu beseitigen. Der Bürgermeister von Vestec, Jaroslav Janata, bestätigte dies gegenüber dem Tschechischen Rundfunk:

"Wir müssen in einer Hälfte unseres Dorfes pumpen, es handelt sich um etwa 40 Häuser. Wir haben damit bereits gestern Abend angefangen, das Wasser floss aber natürlich wieder zurück. Heute, nach dem Rückgang des Wassers, werden wir das Pumpen fortsetzen. Fünf Häuser wurden direkt vom Wasser ergriffen. Sonst ist unser Dorf voll von Eis."

Eis kann man auch in den kommenden Tagen erwarten. Die Meteorologen versprechen eine Senkung der Temperatur tief unter den Gefrierpunkt.