Die Ursache für den Terrorismus liegt nach Auffassung der meisten Tschechen im Glaubensfanatismus

Der Tschechischen Republik droht nicht unmittelbar die Gefahr eines Terrorangriffs, gab der tschechische Sicherheits- und Informationsdienstes (BIS) am Mittwoch bekannt. Dennoch, an der Tatsache, dass der Terrorismus zu Beginn des neuen Jahrtausends von den meisten Bewohnern Tschechiens als die ernsthafteste Bedrohung empfunden wird, kann diese Nachricht nichts ändern.

Gerade dies zeigt die neueste Untersuchung des Meinungsforschungszentrums STEM. Die Soziologen konzentrierten sich dabei nicht nur auf die Tatsache, dass die Menschen sich vor dem Terrorismus fürchten, sondern versuchten auch festzustellen, worin man die Ursachen des Terrorismus sieht, womit man ihn am häufigsten verbindet. Über die Ergebnisse dieser Forschung spricht der Direktor des Zentrums, Jan Hartl:

"Man verbindet den Terrorismus im Bewusstsein vor allem mit religiösem Fanatismus; wesentlich weniger dann mit einer ungleichmäßigen Wirtschaftsentwicklung und mit ungelösten nationalen Konflikten. Einen ganzen Rang tiefer in der Beurteilung stehen eindeutig die Aggressivität, Rücksichtslosigkeit der Politik der Großmächte sowie die Globalisierung."

Der Terrorismus wird von allen Bevölkerungsgruppen als gefährlich eingestuft, auch von denjenigen, die sonst mehr Optimismus und Mut an den Tag legen, d.h. etwa von jungen Leuten bzw. von Personen mit Hochschulausbildung. Dies spiegelt sich auch in einer relativ hohen Skepsis gegenüber der Möglichkeit der Bekämpfung des Terrorismus wider. Nur 6 % der Befragten glauben an die Möglichkeit einer vollständigen Bekämpfung des Terrorismus, andererseits sind nur 8 % sind der Meinung, dass jede Bemühung vergeblich ist. Die überwiegende Mehrheit ist überzeugt, dass der Terrorismus mehr oder weniger bekämpft werden kann.