Konferenz "Wirtschaft 2003" befasste sich hauptsächlich mit Übernahme des EURO

Euro (Foto: Europäische Kommission)

Bereits zum 10. Mal fand am vergangenen Donnerstag in Prag eine alljährlich abgehaltene Wirtschaftskonferenz statt, die vor allem ein Ziel verfolgt: Nämlich tschechischen Unternehmern auf Basis der Wirtschaftsdaten des vergangenen Jahres einen Ausblick auf die Entwicklungen des aktuellen Jahres zu ermöglichen. Gerald Schubert war dort und hat folgenden Bericht vorbereitet:

Euro  (Foto: Europäische Kommission)
Wenn es darum geht, tschechischen Wirtschaftstreibenden in den oft nur sehr schwer vorhersehbaren ökonomischen Entwicklungsprozessen halbwegs sichere Aussichten oder wenigstens Einblicke in die vom Staat angepeilten Strategien zu bieten, dann steht im Jahr vor dem voraussichtlichen Beitritt des Landes zur Europäischen Union naturgemäß eine Frage besonders im Vordergrund: Nämlich die langfristigen Aussichten bezüglich des Übergangs von der Tschechischen Krone zur europäischen Gemeinschaftswährung EURO. Und dies war dann auch folgerichtig das zentrale Thema auf der Konferenz "Hospodarstvi 2003" (Wirtschaft 2003), die vorige Woche im Prager Kaiserstein-Palais abgehalten wurde. Finanzminister Bohuslav Sobotka versuchte, den anwesenden Unternehmern zumindest die Versicherung zu geben, dass die Regierung dieses Ziel bei allen ihren finanzpolitischen Schritten stets im Auge behalte:

"Es ist offensichtlich, dass die Tschechische Republik mit dem Beitritt zur Europäischen Union die Verpflichtung eingeht, irgendwann in der Zukunft auch die gemeinsame Europäische Währung zu übernehmen. Die Frage ist jedoch nach wie vor wann. Es ist auch klar, dass die Tschechische Republik eine Strategie für den Übergang zum Euro braucht, damit es künftig beispielsweise möglich wird, das unternehmerische Umfeld besser zu definieren. Und es ist ebenfalls klar, dass die Festlegung dieser Strategie und letztlich auch die Festlegung eines Termins, zu dem wir uns um den Übergang zur Europäischen Währung bemühen sollten, von der Konzeption der Reform der öffentlichen Finanzen abhängig ist."

Euro  (Foto: Europäische Kommission)
Daher, so Sobotka, werde die Regierung versuchen, in Zusammenarbeit mit der Nationalbank noch im September oder Oktober eine definitive Strategie für die Übernahme des EURO festzulegen. Als optimistischstes Datum dafür hält Sobotka übrigens den 1. Januar 2009. Zu optimistisch, wie manche meinen. So etwa Ivo Nejdl, der Chefanalytiker der tschechischen Raiffeisenbank:

"Ich würde sagen: Wenn es der Regierung gelingt, das Defizit der öffentlichen Finanzen zu senken, wenn es ihr gelingt, den öffentlichen Haushalt zu reformieren, damit sie die Hände für eine aktive und reaktionsbereite Fiskalpolitik frei bekommt, dann werden wir glaube ich froh sein, wenn es noch vor dem Jahr 2010 zur Festlegung irgendeiner Kursparität kommt."

Vorhersagen zu treffen ist hier in der Tat noch sehr schwer. Und so betont die tschechische Regierung also zumindest die Wichtigkeit einer möglichst transparenten Abwicklung der von ihr selbst aktiv zu ergreifenden Maßnahmen.