Jugendforum diskutierte bereits zum 4. Mal Probleme im bilateralen Austausch

Am vergangenen Freitag trafen sich Vertreter des deutsch-tschechischen Jugendforums im Senatsgebäude der Tschechischen Republik, um mit Mitarbeitern verschiedener Organisationen und Ministerien Probleme im bilateralen Bereich zu diskutieren.

Am vergangenen Freitag trafen sich Vertreter des deutsch-tschechischen Jugendforums im Senatsgebäude der Tschechischen Republik, um mit Mitarbeitern verschiedener Organisationen und Ministerien Probleme im bilateralen Bereich zu diskutieren. Als eines der größten Hindernisse im deutsch-tschechischen Austausch stellte sich die Anerkennung von im Ausland erbrachten Studienleistungen heraus: Eine der Anwesenden berichtete beispielsweise, dass sie nach ihrer Rückkehr von einem einsemestrigen Aufenthalt in England versucht hatte, sich wenigstens die Sprachpraxis anerkennen zu lassen. Ohne Erfolg. Andere Diskussionsteilnehmer konnten mit ähnlich verwunderlichen Erlebnissen aufwarten. Ich bat Frau Dagmar Svermova, Mitarbeiterin des Schulministerium und Dozentin an der Karls-Universität, sich zu diesen "Widerständen" zu äußern:

"Die Hochschulen in Tschechien sind autonome Einheiten und es liegt daher in ihrem eigenen Ermessen, ob sie Studienleistungen anerkennen oder nicht."

Frau Svermova zeigte sich aber sehr verwundert über die geschilderten Vorfälle:

"Was mich wirklich überrascht hat, ist, dass Abteilungen für Fremdsprachen Studierenden, die einen Studienaufenthalt im betreffenden Ausland nachweisen können, nicht einmal die Sprachpraxis anrechnen wollen. Das ist schier unglaublich."

Ich habe Herrn Smejkal von der Abteilung "Jugend" gefragt, ob das Schulministerium auch in konkreten Fällen keine Möglichkeiten hat einzugreifen:

"Doch, diese Möglichkeiten hat das Ministerium. In der Abteilung für Hochschulangelegenheiten werden konkrete Einzelfälle geprüft und sicher gibt es immer einen Weg, die Studienleistungen so zu bewerten, dass beide Seiten zufriedengestellt werden."

Neben den genannten Schwierigkeiten der Studierenden kamen beispielsweise Probleme im Bereich der Finanzierung von bilateralen Jugendprojekten zur Sprache, die vielfach von den Organisatoren selbst vorfinanziert werden müssen, weil die Fördergelder auf sich warten lassen. Kritisiert wurden auch zu lange Wartezeiten bei der Visa-Beschaffung und zu hohe Gebühren für Studenten-Visa.

Wie Andreas Müllers, Mitglied des Jugendforums, das bereits 4. Treffen dieser Art bewertet?

"Ich denke, das wir zumindest Aufmerksamkeit auf uns gezogen haben. Inwieweit dabei im Endeffekt etwas herauskommt, ist noch nicht abzusehen, aber ich denke schon, dass sich da etwas bewegen wird."