Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds vergibt Stipendien für Studienaufenthalte im Nachbarland

Über 220 Menschen haben das Stipendienprogramm des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds bereits absolviert.

Seit 2002 vergibt der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds Stipendien an Studierende für Aufenthalte im jeweils anderen Land. Die aktuelle Bewerbungsfrist läuft noch bis Ende Januar.

Über 220 Menschen haben das Stipendienprogramm des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds bereits absolviert. Gefördert werden Studienaufenthalte an einer Universität im jeweils anderen Land. Martin Hudec betreut das Programm. An wen richtet sich das Stipendium?

Martin Hudec | Foto: Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds

„An Studierende aus Deutschland, die für ein oder zwei Semester nach Tschechien gehen wollen, und an Tschechen, die in Deutschland studieren möchten. Grundsätzlich sollten die Leute Interesse am Nachbarland, seiner Sprache, Geschichte und Kultur mitbringen. Eine wichtige Voraussetzung ist zudem, dass sie ein konkretes deutsch-tschechisches Thema haben.“

An diesem Thema arbeiten die Studierenden während ihres Auslandsaufenthalts. Das Ergebnis kann eine Bachelor- oder Masterarbeit beziehungsweise eine Dissertation sein. Im Gespräch für Radio Prag International betont Hudec aber, dass während der Zeit im Ausland auch eine weniger umfassende Seminararbeit entstehen könne:

„Für uns sind zwar Studierende wichtig, die schon an ihrer Abschlussarbeit arbeiten. Aber genauso wenden wir uns eben an Menschen, die erst am Anfang ihres Studiums stehen.“

Bei ihrem Aufenthalt im Gastland sollen die Studierenden vor allem Seminare und Vorlesungen in der Landessprache belegen. Mitunter könne von diesem Bewerbungskriterium aber auch abgesehen werden, sagt Hudec:

„Wir sind natürlich sehr froh, wenn jemand aus Deutschland hierherkommt und schon so gut Tschechisch kann, dass er oder sie in der Lage ist, hier in der Sprache des Landes zu studieren. Aber wir freuen uns ebenso, wenn jemand nur mit Grundkenntnissen kommt, sich jedoch zum Ziel setzt, in den ein oder zwei Semestern hier sein Tschechisch zu verbessern. In einem solchen Fall ist es für uns auch akzeptabel, dass jemand Veranstaltungen auf Deutsch oder Englisch besucht.“

Die ausgewählten Studenten erhalten eine monatliche Stipendienrate von 650 Euro, wenn sie im Bachelor immatrikuliert sind. Master- und Promotionsstudierende haben 900 Euro pro Monat zur Verfügung. Hinzu kommt eine einmalige Reisekostenpauschale.

Der Zukunftsfonds hat sich darüber hinaus zum Ziel gesetzt, die Teilnehmer des Programms untereinander zu vernetzen. Aus diesem Grund werde einmal im Jahr ein Seminar veranstaltet, bei dem die ehemaligen und die angehenden Stipendiaten aufeinandertreffen, so Hudec.

„Die Stipendiatinnen und Stipendiaten, die ihren Aufenthalt schon hinter sich haben, kommen hierher und präsentieren die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeiten. Sie können dabei denjenigen, die den Stipendienaufenthalt erst beginnen, mit Rat zur Seite stehen.“

Programmbetreuer Hudec zufolge richtet sich das Stipendium vor allem an Studierende der Geistes- und Gesellschaftswissenschaften. Die bisherigen Absolventen seien etwa angehende Historiker, Translatologen, Sprach- und Literaturwissenschaftler, Juristen und Ökonomen gewesen. Aber auch, wer ein technisches Fach studiere, könne als Stipendiat in Frage kommen, meint Hudec:

„Sollte jemand aus den Naturwissenschaften ein wirklich spannendes deutsch-tschechisches Thema haben, zu dem er oder sie nicht nur ein Exposé anfertigen kann, sondern dann auch die schriftliche Arbeit von mindestens 20 Seiten abliefert, ist die Person gerne eingeladen, sich zu bewerben.“

Die aktuelle Ausschreibung für das Stipendienprogramm des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds läuft noch bis 31. Januar. Anträge können online eingereicht werden. Alle Bewerbungsmodalitäten finden sich auf der Webseite des Zukunftsfonds: www.zukunftsfonds.cz/projektforderung/stipendien.