Ausflug ins Schloss Kromeriz / Kremsier
In das mährische Schloss Kromeriz / Kremsier lädt Sie im folgenden Jitka Mladkova ein, die Sie unter anderem über die aktuelle Situation dieses Kulturdenkmals informiert.
Nicht alle, die den Film Amadeus des tschecho-amerikanischen Regisseurs Milos Forman gesehen haben, wissen, dass die Szenen, die sich im Film im Wiener Schloss Schönbrunn abspielen, im mährischen Kromeriz - Kremsier, genauer gesagt im hiesigen Schloss gedreht wurden. Ob diese Tatsache dazu beigetragen hat, dass dieses Schloss und der bereits im 16.Jahrhundert im Renaissancestil angelegte Schlossgarten bzw. Blumengarten 1998 auf die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes gesetzt wurde, ist schwer zu beurteilen. Fest steht jedoch, dass die Mitgliedschaft in diesem Elite-Klub dazu beigetragen hat, dass Kremsier, auch das Athen der Hana-Region genannt, als Touristenmagnet gilt. Nichtsdestotrotz: derzeit zerbricht man sich hier den Kopf darüber, warum die Zahl der Touristen mit jedem Jahr nachlässt. Im ersten Jahr nach der Eintragung in die UNESCO-Liste waren es über 90.000 Besucher aus dem In- und Ausland, im Vorjahr sank ihre Zahl auf knappe 70.000. Ist es vielleicht die größere Entfernung von Prag, oder sind es die nicht gerade besten Zufahrtsstraßen, die den Autofahrer nach Kromeriz bringen? Dies sind sicherlich Fragen, die die Stadt erst lösen muss.
Wie mir diesbezüglich die Schlossverwalterin Zdenka Dokoupilova versicherte, ist man keineswegs daran interessiert, Rekorde in der Touristenzahl zu brechen - schon um die kostbaren Denkmäler nicht zu gefährden. Den hunderttausendsten Schlossbesucher möchte sie aber schon gerne im Schloss begrüßen. Sie und ihre Mitarbeiter tun alles dafür, um die Touristen zur Besichtigung des einmaligen, prachtvoll ausgestatteten Schlosses, dem einstigen Sitz der Olmützer Erzbischöfe, zu locken. Und dies auch durch verschiedene Kulturveranstaltungen - z.B. wunderschöne Gartenkonzerte oder Ausstellungen. Eine neue wird hier gerade an diesem Freitag eröffnet. Ihre Gemälde stellt drei Monate lang die Berliner Malerin Angelika Schneider vor, deren Werke bereits vor zwei Jahren im Schloss Telc Interesse erweckt haben.