26. 07. - 01. 08. 2003
Zunächst hören Sie - wie gewohnt - unseren Rückblick auf die Ereignisse der letzten Woche. Am Mikrofon begrü3t Sie Lothar Martin.
Der tschechische Präsident Vaclav Klaus ist am vergangenen Sonntag aus der Allgemeinen Universitätsklinik in Prag entlassen worden, wo er zuvor eine Woche lang wegen Gelenkschmerzen behandelt wurde. Seitdem hält sich Klaus auf seinem zweiten Amtssitz, Schloss Lany bei Rakovnik auf, um zu genesen und von hier aus nur die wichtigsten Amtshandlungen auszuführen. Gefälschte Waren und geschmuggelte Zigaretten in einem Umfang von etwa drei LKW-Ladungen wurden am vergangenen Wochenende in der Markthalle Celna am tschechisch-deutschen Grenzübergang Hora sv. Sebestiana/Reitzenhain sichergestellt. An der umfangreichen Kontrolle hatten sich über 120 Polizisten und Zollbeamte beteiligt.
Die Rolling Stones haben während ihres Prag-Aufenthaltes der Stiftung von Tschechiens Ex-Präsident Václav Havel 100 000 US-Dollar (rund 87 000 Euro) zur Förderung musikalischer Talente gewidmet. Havel, der mit dem in Prag seinen 60. Geburtstag feiernden Stones-Sänger Mick Jagger befreundet ist, dankte vor dem Prager Auftritt der Gruppe mit einer viel umjubelten "Festrede" auf die Musiker. Nach Angaben der Veranstalter war das am vergangenen Sonntagabend in Prag stattgefundene Konzert mit etwa 80 000 Zuschauern das am besten besuchte Konzert der Stones während der laufenden Europa-Tournee. Im Krankenhaus der mährischen Stadt Uherské Hradiste ist letzten Sonntag der ehemalige Ermittler des kommunistischen Staatssicherheitsdienstes (StB) der damaligen CSSR, der 81-jährige Alois Grebenícek verstorben. Er galt als ein besonders brutaler Vertreter des ehemaligen Staatssicherheitsdienstes und hatte sich vor Gericht für seine Foltermethoden gegenüber politisch Gefangenen zu verantworten. Wegen seiner chronischen Erkrankung war Grenenícek jedoch nie persönlich vor Gericht erschienen.Europa sollte der Lage in Weißrussland mehr Aufmerksamkeit zollen. Dies erklärte der Prager Bischof und Vorsitzende des katholischen Rates "Gerechtigkeit und Frieden" in Tschechien, Vaclav Maly, am Dienstag unmittelbar nach seiner Rückkehr aus Minsk. Man müsse alle Instrumente einsetzen, um dem autoritären System in Weißrussland ein Ende zu bereiten, sagte der ehemalige Dissident.
In Tschechien ist die Arbeitslosenquote im zweiten Quartal dieses Jahres anhand der am Dienstag veröffentlichten Daten des Tschechischen Statistischen Amtes um ein halbes Prozent auf nunmehr 7,5 Prozent angestiegen. Das Statistische Amt, das die Arbeitslosenquote nach der Definition der Internationalen Organisation für Arbeit feststellt, weist damit einen Unterschied von zwei Prozent zum tschechischen Ministerium für Arbeit und Soziales auf, das die Arbeitslosenquote Ende Juni noch mit 9,5 Prozent angegeben hatte.
Einer am Mittwoch veröffentlichten Meldung der Nachrichtenagentur CTK zufolge, wurden in den vergangenen Tagen beträchtliche Teile der Hopfenfelder in der westböhmischen Region von Zatec/Saaz durch Unwetter beschädigt. 22 Hektar seien durch Stürme und weitere 250 Hektar durch Hagel zerstört worden, sagte Zdenek Rosa, Sekretär des Verbandes der Hopfenzüchter, gegenüber der CTK. Seiner Meinung nach werde das Wetter eine Senkung der Erträge um 15 bis 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bei der diesjährigen Hopfenernte zur Folge haben.
Die Tschechische Nationalbank hat am Donnerstag mit einer weiteren Senkung der Zinssätze die Geldmärkte überrascht. Der Grundreposatz wurde auf sein historisches Minimum von 2 % gesenkt. Die Entscheidung wird höchstwahrscheinlich eine weitere Vergünstigung der Kredite zur Folge haben.
Das Gericht des ersten Prager Stadtbezirks hat am Donnerstag die Pfändung des Besitzes der Gesellschaft Fischer, s.r.o und deren Besitzers Vaclav Fischer gebilligt. Gleichzeitig wird die Pfändung in der Firma Fischer-Air vorgeschlagen, und zwar wegen hoher Schulden. Vaclav Fischer ist der Besitzer des größten Reisebüros hierzulande sowie weiterer Firmen.