Einkaufen über das Internet wird in Tschechien immer beliebter
Wie anderswo in Europa in diesen Tagen, lässt auch in Tschechien das Weihnachtsgeschäft ordentlich die Kassen klingeln. Nicht alle Kunden wollen jedoch durch überfüllte Einkaufsmeilen und Kaufhäuser hetzen und somit ihren bereits bestehenden vorweihnachtlichen Stress noch zusätzlich erhöhen. Auch aus diesem Grund wickelt seit einigen Jahren eine immer größer werdende Zahl von Tschechen ihre weihnachtlichen Einkäufe mit Hilfe ihres Computers und des Internet, also in virtuellen Geschäften ab. Bei weitem sind aber nicht nur die Zeitersparnisse der Grund, warum immer mehr Menschen on-line einkaufen. Die meisten heimischen Internet-Geschäfte locken nämlich ihre Kunden mit Preisen, die z.B. im Bereich der Unterhaltungselektronik, bis zu 15 Prozent niedriger ausfallen können, ale in einem herkömmlichen Geschäft.
Wie anderswo in Europa in diesen Tagen, lässt auch in Tschechien das Weihnachtsgeschäft ordentlich die Kassen klingeln. Nicht alle Kunden wollen jedoch durch überfüllte Einkaufsmeilen und Kaufhäuser hetzen und somit ihren bereits bestehenden vorweihnachtlichen Stress noch zusätzlich erhöhen. Auch aus diesem Grund wickelt seit einigen Jahren eine immer größer werdende Zahl von Tschechen ihre weihnachtlichen Einkäufe mit Hilfe ihres Computers und des Internet, also in virtuellen Geschäften ab. Bei weitem sind aber nicht nur die Zeitersparnisse der Grund, warum immer mehr Menschen on-line einkaufen. Die meisten heimischen Internet-Geschäfte locken nämlich ihre Kunden mit Preisen, die z.B. im Bereich der Unterhaltungselektronik, bis zu 15 Prozent niedriger ausfallen können, ale in einem herkömmlichen Geschäft.
Über das Phänomen der On-Line-Einkäufe in der Vorweihnachtszeit unterhielten wir uns im folgenden mit Frau Lenka Pokorna vom Prager Büro des österreichischen Marktforschungsinstituts GfK, die zunächst einleitend die Tätigkeit von GfK auf diesem Feld näher bringt:
"Bei der Erforschung der Internet-Nutzung im Land waren wir von Beginn an dabei, so dass wir die wichtigsten Trends, die damit zusammenhängen, relativ gut kennen und beschreiben können. Ebenfalls seit längerem untersuchen wir auch, wie stark das Internet zu Einkäufen genutzt wird, aber erst seit vergangenem Jahr konzentrieren wir uns gezielt auf das virtuell realisierte Weihnachtsgeschäft. Wir wollen hier die Entwicklungen langfristig verfolgen und jetzt sind wir gerade dabei eine weitere Welle von diesbezüglichen Erhebungen zu starten."
Gemäss der Erhebungen von GfK kaufen in Tschechien 55 Prozent der Internet-Nutzer mindestens einmal jährlich on-line ein, was in konkreten Zahlen ausgedrückt, für etwa 1,5 Millionen Einwohner zutrifft. Im vergangenen Jahr kaufte im Vorweihnachtsgeschäft sogar jeder dritte Internet-Nutzer seine Geschänke virtuell ein. Diese Zahlen lassen sich laut Lenka Pokorna durchaus sehen - vor allem wenn man bedenkt, dass das Internet in Tschechien erst seit 1992, also seit 11 Jahren verfügbar ist.
Das Internet ist somit immer noch ein junges Medium und wird auch in erster Linie von der jüngeren Generation genutzt. Hat sich dieser Umstand auch ganz konkret bei der Zusammensetzung der Waren niedergeschlagen, die über das Internet im vorigen Jahr während der Vorweihnachtszeit am häufigsten verkauft wurden?
"Insgesamt wissen wir schon seit langem, d.h. seitdem wir die Verbreitung des Internets in Tschechien verfolgen, dass die früheren Unterschiede langsam verschwiden. An das weltweite Informationsnetz schließen sich auch immer stärker Angehörige der mittleren Generation an, ebenso auch Frauen oder auch weniger gebildete Nutzer. Überrascht hat uns aber, dass die jüngste Generation, d.h. die Altersgruppe der bis zu 30jährigen zwar am häufigsten die Seiten der virtuellen Geschäfte besucht, aber bei weitem die besichtigte Ware -in den meisten Fällen handelt es sich um Unterhaltungselektronik - nicht immer kauft. Die Internet-Seiten der Geschäfte dienen oft nur als wichtige Informationsquelle. Somit liegen bei den tatsächlich zustande gekommenen Einkäufen die 30 bis 40jährigen vorne. Die Generation der 30 bis 40jährigen kaufte auf diese Weise meistens Musik-CDs ein, während die 50jährigen und älteren Nutzer insbesondere Bücher on-line kauften."
Laut GfK werden am wenigsten Sportgegenstände über das Internet gekauft. Die Ursachen dafür hängen nach der Meinung von Frau Pokorna mit dem spezifischen Charakter dieser Waren zusammen, wo die Kunden immer noch starken Wert darauf legen, die Ware vor dem Erwerb auszuprobieren oder, wie sie meint, zumindest physisch in den Händen zu halten.
Das Kaufverhalten, oder noch besser ausgedrückt, die Kauflust ist insbesondere vor Weihnachten in jedem Land ein wichtiger Gradmesser für das allgemeine Wirtschaftsklima. Ist die Stimmung unter den Verbrauchern schlecht, bekommen das die klassischen steinernen Geschäfte als erste zu spüren. Ebenso kann aber eine starke Binnennachfrage, d.h. die Bereitschaft Geld auszugeben auch die Konjunktur antreiben. Das beweisen u.a. auch die kürzlich veröffentlichten Zahlen über die Höhe des Wirtschaftswachstums, das in der Tschechischen Republik für dieses Jahr vorausgesagt wird. Funktionieren diese Zusammenhänge auch im Fall der virtuellen Geschäfte?
"Wir haben keine exakten Zahlen, um diesen Zusammenhang beweisen zu können. Bei unseren Umfragen erkundigen wir uns bei den Befragten auch nach derem wirtschaftlichen Optimismus, z.B., ob sie erwarten, dass sich die finanzielle Situation ihres Haushalts verbessert oder nicht. In diesem Jahr überwiegt unter den Internet-Usern eindeutig eine optimistische Einstellung. Ebenso sind wir auch der Frage nach der erwarteten Entwicklung im Bereich des Internethandels nachgegangen und hier haben mehr als zwei Drittel der Befragten gemeint, dass sie diesbezüglich eine Weiterentwicklung erwarten, was man auch so interpretieren kann, dass sie sich auch weiterhin am Internet-Shopping beteiligen wollen."
Diese Daten scheinen zu beweisen, dass auch das Vertrauen der Kunden gegenüber den virtuellen Geschäften angestiegen ist. Die früheren Bedenken vieler potentieller Kunden, die im Vordergrund standen, wie etwa Fragen nach der Möglichkeit die on-line gekaufte Ware im Falle von deren Beschädigung wieder zurückschicken zu können, oder bezüglich der Abwicklung des Zahlungsverkehrs, werden somit nicht mehr als so brennend empfunden. Die meisten virtuellen Geschäfte versuchen die restlichen Bedenken ihrer Kunden in vielen Fällen noch dadurch zu zerstreuen, dass sie ihnen eine Geld-zurück-Garantie geben.
Wie bereits eingangs kurz angedeutet wurde, wir das Martkforschungsinstitut GfK auch in diesem Jahr detailliert das virtuelle Weihnachtsgeschäft untersuchen. Von welcher Arbeitshypothese gehen die Marktforscher von GfK diesmal aus? Das war unsere abschließende Frage an Frau Lenka Pokorna:
"Die Grundvoraussetzung, von der wir ausgehen ist, dass das Internet in der Vorweihnachtszeit noch stärker zum einkaufen genutzt werden wird. Das hängt nicht zuletzt auch damit zusammen, dass es heute bei vielen Einkaufshäusern im Internet neue Finanzierungmöglichkeiten gibt, die den Kunden die Entscheidung, ob sie sich etwas leisten sollen oder nicht, wesentlich erleichtert. Auch das könnte einen Anstieg mit verursachen. Höchstwahrscheinlich wird es in diesem Jahr während des vorweihnachtlichen Geschäfts einen Wechsel bei den meistverkauften Waren geben. Für heuer erwarten wir, dass nach den vergangenen Jahren, in denen eindeutig der Verkauf von Mobiltelefonen dominierte, nun der Verkauf von digitalen Kameras der große Hit werden könnte. Die Voraussetzungen dafür sind gut, weil die Internetnutzer allgemein sehr geneigt sind gegenüber verschiedenen technischen Neuerungen."