CD will 6000 Beschäftigte entlassen - Geld für Abfindungen fehlt jedoch
Die Tschechischen Eisenbahnen - Ceské dráhy (CD), die im Personenverkehr nach wie vor tiefrote Zahlen schreiben, befinden sich wieder einmal in der unschönen Situation, Tausende Beschäftigte entlassen zu müssen. Diesmal sind es nicht weniger als 6000 Arbeitnehmer, die den Dienstrock der Bahn abgeben sollen, andererseits aber nicht sicher sein können, die entsprechenden Abfindungen und sozialen Ausgleichszahlungen in der gesetzlich festgelegten Höhe zu erhalten. Deshalb behält sich die Eisenbahnergewerkschaft vor, in solch einem Fall mit landesweiten Streiks zu reagieren. Mehr zu diesem Thema von Lothar Martin.
"Es ist notwendig, alles aus den staatlichen Reserven zu begleichen - entweder aus den Reserven des Verkehrs- oder denen des Finanzministeriums. Dann würde genau das erfüllt, was als Erfordernis in den gesetzlichen Unterlagen dazu festgehalten wird."
Und Gewerkschaftschef Dusek nennt einen weiteren Grund, weshalb die Eisenbahngesellschaft nicht selbst für diese Zahlungen aufkommen könne:
"Es ist nicht möglich, dass diese Kosten aus dem unzureichenden Budget einer staatlichen Organisation - pardon, der Aktiengesellschaft Ceské dráhy - gedeckt werden, denn es geht um Hunderte Millionen Kronen. Dieses Haushaltsdefizit wurde vor allem deshalb hervorgerufen, weil der Staat nicht für unsere nachweislichen Verluste im Personenverkehr aufkommt und weil er ebenso nicht den Ausfall der Verbrauchersteuer in dem gleichen Maße kompensiert, wie er es bei unseren Konkurrenten auf der Straße tut."Da finanzielle Entscheidungen in dieser Größenordnung nicht von heute auf morgen zu lösen sind, haben die Gewerkschafter einer Verlängerung der Verhandlungszeit bis zum 25. Februar zugestimmt. Sollten dann jedoch ihre Forderungen immer noch weitgehend unerfüllt bleiben, wollen sie ihrerseits zu landesweiten Streiks übergehen.