Daniel Libeskind will in Prag ein Salvador-Dalí-Museum bauen

Daniel Libeskind hat in Prag sein Projekt Salvador-Dalí-Museums vorgestellt (Foto: CTK)

Der amerikanische Stararchitekt Daniel Libeskind hat in Prag sein jüngstes Projekt vorgestellt: Das Modell des zukünftigen Salvador-Dalí-Museums. Darin sollen über 15 000 Kunstwerke des extravaganten Spaniers untergebracht werden. Lucie Drahonovska war bei der Präsentation dabei.

Daniel Libeskind hat in Prag sein Projekt Salvador-Dalí-Museums vorgestellt  (Foto: CTK)
Auf seinem Konto hat er zahlreiche international erfolgreiche Projekte - wie zum Beispiel das Jüdische Museum in Berlin, die Erweiterung des Victoria-Albert-Museums in London sowie das Jüdische Museum in San Francisco. Doch seinen bisher größten Triumph feierte der amerikanische Architekt polnischer Herkunft, David Libeskind, mit dem Entwurf des 541-Meter-hohen Freedom Towers, der anstelle des zerstörten World-Trade-Centers in New York entstehen wird.

Am 11. Mai, an dem sich das Geburtsjahr des großen Spaniers Salvador Dalí zum 100. Mal jährt, kam Libeskind nach Prag, um in der Galerie Miro sein Modell des geplanten Dalí-Museums vorzustellen. Mit dem Projekt würde die Moldaustadt nicht nur den ersten Bau des weltberühmten Architekten erhalten, sondern sie würde zugleich dritter Standort eines Dalí-Museums weltweit- neben dem spanischen Figueras und St. Petersburg in Florida.

In dem siebenstöckigen Palais sollen neben geräumigen Ausstellungssälen Geschäfte, ein surrealistisches Café, ein VIP-Salon, eine Dalí-Bar, ein Restaurant und ein Theater untergebracht werden. Auch durch seine Lage - am rechten Moldauufer unweit des Prager Stadtkerns - soll das Haus sowohl der Prager Öffentlichkeit als auch Touristen gut zugänglich sein. Der Bauabschluss ist für Ende 2007 vorgesehen. Auch bei dem Prager Museums-Entwurf ist Libeskind seinem eigenen Stil, dem Dekonstruktivismus, treu geblieben. Seine Hauptmerkmale sind in erster Linie eine mysteriöse Form, eine strenge Geometrie und sein persönliches politisches Engagement.

Projekt Salvador-Dalí-Museums  (Foto: CTK)
"Trotz der äußerlich komplexen Form geht es um eine sehr einfache Konstruktion, die auf einer reinen Geometrie und direkten Linien beruht. Es handelt sich um eine Stahlstruktur, die den Grundgedanken der Umwandlung eines Quadrats zu einem Kreis und wieder zurück zu einem Quadrat widerspiegeln soll. Die äußere Hülle des Hauses soll sich aus einem qualitativen regionalen Stein zusammensetzen, am besten aus Kalkstein. In dieser Steinhülle sind auch mehrere längliche Öffnungen geplant, die auf der Ebene der Restaurant-Räumlichkeiten einen Ausblick auf Prag bieten würden."

Die Idee zu diesem gewagten und nicht zuletzt sehr kostenaufwendigen Museum geht auf den leidenschaftlichen Dalí-Bewunderer und Prager Galeristen Miro Smolak zurück. Obwohl er für sein etwa 22 Millionen Euro teures Projekt immer noch Investoren sucht, ist Smolak bereits jetzt sehr optimistisch und hofft auf Unterstützung der Stadtvertreter sowie der Prager Denkmalschützer.