Hörerforum

Foto: archivo de Radio Praga

Im heutigen Hörerforum lassen wir zunächst Hörer zur Wort kommen, die dem Kurzwellenempfang seit Jahrzehnten eng verbunden sind und uns etwas über ihre tollen Erfahrungen mit diesem Medium berichten. Im zweiten Teil der Sendung beantworten wir dann einige Hörerfragen.

Sommerzeit - Urlaubszeit. Auch wenn wir den Beginn des kalendarischen Sommers erst in knapp einer Woche vermelden können, so haben doch einige unserer Hörer die Pfingstfeiertage genutzt, um sie in ihre Urlaubsplanung einzubeziehen. Wie Herr Fritz Andorf aus Meckenheim, der uns schrieb, mit seiner Frau gerade einen sechswöchigen Australien-Aufenthalt hinter sich gebracht zu haben, bei dem naturgemäß das Hören ausländischer Radiostationen auf Kurzwelle ausgeblieben sei. "Allerdings ...", so Herr Andorf weiter,

"... habe ich täglich einmal die deutschen Nachrichten von der Deutschen Welle gehört, um mich über das Neueste aus der Heimat zu informieren. Dabei habe ich einmal mehr die Vorteile von Kurzwellenübertragungen schätzen können, denn ein Empfang war mit kleinstem Aufwand, also mit einem kleinen Radio mit Kurzwellenteil, auf jedem Campingplatz möglich. Dies können Übertragungen via Satellit oder Internet nie leisten."

Nun, Herr Andorf, das Internet heißt nicht umsonst World Wide Web, aber Sie haben dennoch recht: Es ist schon erstaunlich, was die gute alte Kurzwelle vermag, und das freut auch uns natürlich. Denn in den heutigen Zeiten der Computerisierung und der medialen Vernetzung wird schon allzu oft vergessen, dass wir nicht zuletzt ein Radiosender sind, der seine Hörer in erster Linie im direkt-kommunikativen Bereich erreicht. Und wie zum Beleg dafür, was die Kurzwelle für die meisten unserer Hörer bedeutet, hier die Zitate aus zwei weiteren Zuschriften. Herr Oskar Schmitt aus Hamburg ließ uns wissen:

"Ich bin 71 Jahre alt und DX-er, also weltweiter Radiohörer, seit 45 Jahren. Während dieser Zeit empfing ich 160 Radioländer, erhielt QSLs aus 150 Ländern. Seit über 20 Jahren bin ich Empfangsmonitor der Deutschen Welle in Köln für den deutschsprachigen Europadienst."

Da können wir Ihnen, Herr Schmitt, nur sagen: Hut ab und weiterhin feste Gesundheit, damit Sie auch noch das 50-jährige und viele weitere Jubiläen als Kurzwellen-Stammhörer begehen können. Herr Peter Thränert aus Dresden, ist noch nicht ganz so weit, aber auch über seine Zeilen haben wir uns gefreut:

"Nach mehr als 25 Jahren bin ich wieder zum BC-DX-Hobby zurückgekehrt und sehr angenehm überrascht über die immer noch bestehende Fülle an Radiosendungen auf der Kurzwelle."

Na denn, Herr Thränert, bleiben Sie am Ball! So wie Herr Reinhard Lackner aus Villach, der zurzeit im Krankenhaus seiner österreichischen Heimatstadt liegt, sich es aber auch dort nicht nehmen lässt, mit seinem kleinen Weltempfänger u. a. Radio Prag zu hören und die Sendungen via Empfangsbericht aufzuzeichnen. Davor machen wir eine ganz große Verbeugung, Herr Lackner, und wir wünschen Ihnen natürlich vor allem eine schnelle und gute Genesung, damit Sie uns bald wieder in Ihrer gewohnten Umgebung empfangen können. Zum Abschluss unseres heutigen Votums für das Hören der Kurzwelle, hier noch ein Auszug aus dem Hörerbrief von Wilfried Pieper aus Dortmund:

"Der KW-Rundfunk hat noch große Bedeutung. Bester Botschafter eines Landes ist sein Rundfunk, Radio Prag hat einen Aufklärungsauftrag dem Ausland gegenüber. Deshalb möchte ich mich für Ihre Programme bedanken. Ich bleibe Ihr treuer Hörer."

QSL-Karte  (2004) von Radio Prag | Foto: Museum der tschechischen Musik
Vielen Dank für diesen Muntermacher und Ihre Worte in das Ohr der über Sendeaufträge und Rundfunklizenzen entscheidenden Personen, dann ist uns um unsere Zukunft auch nicht bange.

Im zweiten Teil unserer heutigen Sendung möchten wir wieder ein paar Hörerfragen beantworten. Und da möchten wir - passend zur Sommer-Sonne-Urlaubsthematik - mit der Frage einer Motorradfahrerin aus Österreich beginnen, die dem Valkyrie-Rider-Club angehört und von uns wissen möchte:

"Wenn man mit Motorrädern über die tschechischen Autobahnen fährt, zum Beispiel von Wien nach Leipzig über Prag, benötigt man da auch für Motorräder eine Zehn-Tages-Vignette?"

Eine wirklich interessante Frage, der zwei meiner Kollegen nachgegangen sind, darunter auch Gerald Schubert. Und Gerald, was gibt es dazu zu sagen?

"Ja, laut Auskunft des tschechischen Finanzministeriums gilt die 1995 eingeführte Autobahnvignette für alle Fahrzeuge mit mindestens vier Rädern sowie für Fahrzeuge bzw. Gefährte mit Anhängern. Das heißt also: Fahrer von Motorrädern können die tschechischen Autobahnen und Schnellstraßen ohne Gebühr benutzen, führen sie jedoch den kleinen Motorradanhänger mit sich, dann müssen auch sie im Besitz der Vignette sein."

Herr Dietze aus Herzberg, seiner E-Mail-Adresse nach Radio-Prag-Hörer Klaus-Jürgen Dietze, zeigte sich seinen eigenen Worten nach etwas verunsichert, als er aus unseren Nachrichten vom 27. Mai glaubte herausgehört zu haben, dass wir darin die lettische Stadt Binz erwähnt hätten, er aber nur das Ostseebad Binz im heutigen Mecklenburg-Vorpommern kenne. Wir können das aufklären, Herr Dietze, denn nicht Lettland, sondern die nordböhmische Stadt Liberec kam in der Nachricht vor. Doch hören Sie selbst, wie die Nachricht damals lautete:

"Eine direkte Bahnverbindung will der private Betreiber Connex Anfang Juni zwischen Liberec/Reichenberg und Berlin eröffnen. Die Direktverbindung mit der deutschen Hauptstadt auf der Strecke Liberec-Stralsund soll zudem mit 412 Kronen - das sind etwa 13 Euro - um die Hälfte billiger sein als eine Fahrt mit der Tschechischen Bahn. Zudem plant Connex die Verbindung in den Sommermonaten bis ins Ostseebad Binz auf Rügen zu verlängern."

Abschließend reagieren wir auf die Zuschrift von Horst Krüger aus Hannover, den - und nicht nur ihn - unser Bericht über die passierten Angriffe auf tschechische Rettungsdienste ziemlich erschüttert hat. Er fragte uns daraufhin:

"Was sind das für Menschen, die Rettungskräften, die im schlimmsten Fall Leben retten, brutal an Ihrer sicher nicht leichten Arbeit hindern. Ist da Alkohol im Spiel?"

Hier die Antwort von der Autorin des Beitrages, Martina Schneibergová:

"Ja, das stimmt, oft ist es eben die Frage des Alkohols. Ich nahm jüngst an einer Konferenz teil, deren Thema zum Teil auch die Sicherheit der Rettungsdienste war. Ich hörte dort einige Vorträge, zum Beispiel den vom Chefarzt des Prager Rettungsdienstes. Er hat dort die beiden auch in den Medien veröffentlichten Fälle geschildert. Im ersten Fall ging es darum: Es kam zu einem Verkehrsunfall am Stadtrand von Prag, und die Rettungsdienste, die zur Unfallstelle gekommen waren, wurden von den Teilnehmern des Verkehrsunfalls - einer war schwer und die anderen nur leicht verletzt - zusammengeprügelt und schwer verletzt, insbesondere der Notarzt selbst, so dass er ihnen praktisch nicht mehr helfen konnte. Da war halt Alkohol im Spiel. Im zweiten ging es höchstwahrscheinlich auch um einen betrunkenen Mann. Auf der anderen Seite standen die Rettungsdienste aus Prag, die in eine Gaststätte gekommen waren, wo zuvor ein Mann umgekippt war. Der Sohn dieses Mannes, der höchstwahrscheinlich einen Infarkt gehabt hatte, war auch betrunken und hat die Rettungskräfte ebenso zusammengeprügelt und schwer verletzt.

Es ist sehr schwierig, was man dagegen tun kann. Das haben die Notärzte selbst gesagt. Ihnen gehe es vor allem darum, dass diese Gewalttäter auch bestraft werden, da die Stellung der Rettungsdienste - also der Notärzte und der anderen Helfer - nicht im Gesetz verankert ist, ganz im Gegensatz zur Feuerwehr und zur Polizei. Und darum geht es ihnen.

Der Chefarzt des Prager Rettungsdienstes hat darüber hinaus erklärt, seine Mitarbeiter müssten dahingehend geschult werden, dass sie auf ihren Einsatz auch ein wenig vorbereitet sind. Schon deshalb, weil sie ständig im Stress stehen, und weil sie nie wissen, zu wem sie fahren, und mit welchen Bedingungen sie im Umfeld des Unfalles rechnen müssen. Sie müssten demnach psychisch besser darauf vorbereitet sein auf das, was am Einsatzort passieren könnte."

Mit der Beantwortung dieser Hörerfrage ist unsere Sendung für heute auch schon wieder am Ende angelangt, auf ein Wiederhören bis zu unserer nächsten Hörerpostsendung heute in 14 Tagen!