NATO-Gipfel wurde beendet
In Istanbul ist am Dienstag der NATO-Gipfel zu Ende gegangen. Die Tschechische Republik war dort durch eine Delegation mit Staatspräsident Vaclav Klaus vertreten. Martina Schneibergova fasst die Meinungen tschechischer Experten über die Resultate des NATO-Gipfels zusammen.
"Es wurde zwar ein bestimmter Fortschritt erreicht, in Afghanistan wird die Zahl der Soldaten um etwa 2000 aufgestockt. Dies reicht bestimmt nicht, um die Lage im ganzen Land zu stabilisieren. Der afghanische Staatspräsident Hamid Karsai bemühte sich, optimistisch zu sein, und die NATO nicht zu kritisieren. Dies ändert nichts daran, dass die Last der Mission in Afghanistan auch weiterhin die multinationalen Truppen tragen werden, die unter der Leitung der 15.000 Mann zählenden US-Truppen im Rahmen der Operation Enduring Freedom in Afghanistan stationiert sind."
Der französische Präsident Jacques Chirac lehnte die eventuelle Entsendung von NATO-Schnelleingreifgruppen in den Irak ab. Tomas Klvana dazu:
"Das ist einigermaßen berechtigt, weil diese Truppen erst im Oktober 2006 vollständig aktionsfähig sein werden und es würde sich nur um eine provisorische Lösung handeln. Andererseits kann man den Eindruck gewinnen, dass Präsident Chirac mit seinen Worte auf sein französisches Publikum gezielt hat. Denn die Streitigkeiten mit den USA versucht Chirac, auf der innenpolitischen Bühne auszunutzen."Der Publizist Roman Joch ist der Meinung, dass die Probleme, die es im Zusammenhang mit dem Irak-Krieg innerhalb der Allianz gegeben hat, doch beinahe gelöst worden sind. Ein Problem gibt es Joch zufolge auch weiterhin:
"Die NATO insgesamt, oder genauer gesagt die europäischen NATO-Mitgliedsländer, stimmten nicht explizit der Entsendung ihrer Truppen in den Irak zu. Da der Irak für die USA auch weiterhin ein Problem darstellen wird, werden sich die USA weniger in Europa engagieren. Ich meine, dass ihre Truppen bald den Balkan verlassen werden."
Während des Gipfels tagte auch der Ausschuss der NATO und der Ukraine. Roman Joch zufolge wurden die Beziehungen der Allianz zur Ukraine gestärkt, die Ukraine sei an einer engeren Zusammenarbeit mit der NATO interessiert.