Tschechien mit größtem Aufgebot bei den Spielen in Athen am Start

Tschechische Flagge in Athen (Foto: CTK)

Nun ist es also soweit, worauf Sportler und Sportinteressierte aus aller Welt wieder vier lange Jahre gewartet haben: In Athen werden vom 13. bis zum 29. August die XXVIII. Olympischen Sommerspiele der Neuzeit ausgetragen. Unter den 202 Teilnehmerländern, deren Athleten um die insgesamt 301 Medaillensätze, Rekorde und gute Platzierungen kämpfen werden, ist zum dritten Male auch eine Auswahl der seit 1993 eigenständigen Tschechischen Republik vertreten. Und mit 140 Sportlerinnen und Sportlern ist sie zugleich die zahlenmäßig größte, die je bei einer Sommerolympiade gestartet ist. Mit welchen Aussichten, aber auch Erinnerungen tschechische Athleten in Athen dabei sein werden, dazu mehr von Lothar Martin.

Tschechische Flagge in Athen  (Foto: CTK)
Mit zehn bis zwölf Medaillen rechnen tschechische Sportexperten, wenn sie darauf angesprochen werden, wie sie die Erfolgsaussichten der tschechischen Athleten sehen. Die Namen von Zehnkämpfer Roman Sebrle und Speerwerfer Jan Zelezný in der Leichtathletik, Stepanka Hilgertova und Martin Doktor im Kanusport, oder Katerina Kurková und Martin Tenk im Sportschießen werden immer wieder genannt, wenn von den Medaillenkandidaten gesprochen wird. Aber nicht nur die Favoriten, sondern auch junge nachdrängende Aktive, die für jedwede Überraschung gut sind, machen die Würze des Sports und den Reiz einer Olympiade im Besonderen aus. Einer von ihnen könnte der 1,94 m große Schwimmer Kvetoslav Svoboda sein, der trotz seiner erst 21 Jahre zum tschechischen Fahnenträger für die olympische Eröffnungsfeier auserkoren wurde.

"Es ist für mich eine Bereicherung, dass ich die Fahne tragen darf, aber ich denke trotzdem nur an meinen olympischen Wettkampf im 200-m-Kraulschwimmen, denn dort werde ich auf eine riesige Konkurrenz von allerbester Güte treffen. Daher freue ich mich bereits auf diesen Wettbewerb. Ich will bei ihm so nah wie möglich an die Medaillen heranschwimmen und somit zuvor unter die besten Acht des Endlaufs kommen. Dort will ich mich mit den Besten messen und die bestmöglichste Leistung abliefern."

Auf ihre beste Leistung bei einer Olympiade blickt auch immer wieder gern die ehemalige Speerwurf-Olympiasiegerin Dana Zatopková zurück. Sie, die Witwe des viermaligen Olympiasiegers im Langstreckenlauf, Emil Zátopek, gehörte mit ihrem im Jahr 2000 verstorbenen Gatten zu den herausragenden Protagonisten der Olympischen Sommerspiele von 1952 in Helsinki. Daraufhin angesprochen, sagte sie gegenüber Radio Prag:

"Nun gut, das wissen Sie ja, das war die wohl glücklichste Zeit unseres Lebens. Zum einen hatten wir uns beide dem Spitzensport, und zwar in der Leichtathletik verschrieben. Das uns das so erfolgreich gelungen ist, das basierte nicht allein nur auf unserem Können, sondern war auch auf etwas Glück zurückzuführen. Denn um als Athlet erfolgreich zu sein, genügt es nicht, in wirklich guter Form zu sein, sondern es braucht auch das Glück, dass einem kein Malheur passiert, keine Verletzung oder Krankheit dazwischenkommt. Daher war das damals für uns eine sehr glückliche Zeit."

Und um Sie bereits schon einmal auf die Wettkämpfe in Athen einzustimmen, wollen wir Sie - wenn auch mit tschechischem Kommentar - hiermit noch einmal den Sieg von Emil Zátopek auf der 10-Kilometer-Strecke von Helsinki ein wenig nacherleben lassen: