Neues Marketingbüro der Österreichischen Außenhandelsstelle Prag im südmährischen Brno eröffnet

In Brno/Brünn, der Hauptstadt des Landkreises Südmähren, ist in dieser Woche ein neues Marketingbüro der Österreichischen Außenhandelsstelle Prag offiziell eröffnet worden. Jitka Mladkova war vor Ort und berichtet im folgenden Beitrag:

Die Republik Österreich gehört eindeutig zu jenen Ländern, die von der EU-Erweiterung um zehn neue Mitglieder besonders profitieren können, und Österreich scheint auch diesen Vorteil nutzen zu wollen und mittlerweile auch schon zu nutzen zu wissen. Eine bedeutende Position wird da auch Tschechien als einem wichtigen Handelspartner Österreichs beigemessen. Diese Tatsache brachte auch der Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich, Christian Domany, bei der offiziellen Eröffnung des Marketingbüros Brünn der Österreichischen Außenhandelsstelle Prag zur Geltung:

"Die Wirtschaft Tschechiens ist für die österreichischen Unternehmen sehr wichtig. Neben Deutschland und den Vereinigten Staaten einer der wichtigsten Handelspartner und interessanter Markt für die österreichischen Unternehmer. Und die Interessenvertretung aller österreichischen Unternehmen, 300 000 an der Zahl, ist immer wieder gefordert und aufgerufen die österreichischen Unternehmen, die im Export tätig sind, an die Orte zu begleiten, wo es interessant ist, Neugeschäftsbeziehungen aufzubauen. Und das war das Motiv, warum wir heute auch hier die Eröffnung feiern."

Dass das österreichische Marketingbüro in der Hauptstadt des südmährischen Landkreises errichtet wurde, kann kaum jemanden verwundern. Mit 400.000 Einwohnern ist Brünn nach Prag die zweitgrößte Stadt der Tschechischen Republik. Relativ noch wichtiger ist Südmähren gemessen an seinem Bruttoinlandsprodukt-Anteil: Nach dem Landkreis Prag und dem von der Nähe Deutschlands profitierenden westböhmischen Landkreis (Pilsen) liegt Südmähren mit einem BIP von ca. EUR 7.000,- pro Kopf an dritter Stelle unter den 14 tschechischen Landkreisen. Mit dem Hinweis darauf, dass die EU-Erweiterung auch als Verknüpfung des Kapitalpotentials des Westens mit dem Arbeits- und Kaufpotential Osteuropas zu verstehen ist, bewertete der Vorsitzende der südmährischen Wirtschaftskammer, Michal Stefl, die Eröffnung des österreichischen Marketingbüros in Brünn als einen weiteren Beitrag zum vereinigten Europa. Er verwies auch auf die bereits bestehenden Kontakte zwischen Südböhmen und Niederösterreich.

"Ich glaube, dass Südmähren, namentlich die Wirtschaftskammer Brno und die Wirtschaftskammer Niederösterreich auf eine langjährige Zusammenarbeit zurückblicken können. Ihre Wurzeln liegen bereits im Jahre 1991. Im Jahre 2001 wurde sie aufgrund eines multilateralen Vertrags zwischen den Wirtschaftskammern Österreichs, Südmährens und der Westslowakei erweitert."

Stefl zufolge sind in den zurückliegenden zehn Jahren etwa 800 gemeinsame Veranstaltungen zustande gekommen. Doch gleichzeitig besteht immer noch ein großer Nachholbedarf. Noch einmal Michal Stefl:

"Immer noch gibt es keine Autobahnverbindung zwischen Brno und Wien. Genauso fehlt uns bei der Bahn eine Hochgeschwindigkeitsverbindung, obwohl auf der tschechischen Seite auf dem Bahnabschnitt zwischen Brno und Breclav /Lundenburg bereits ein Hochgeschwindigkeitszug, der bis zu 250 Stundekilometer fährt, seine Testphase erlebt."