Tschechische Solarliga: Wettbewerb für die Nutzung der Sonnenergie

Solarliga (Foto: Gerald Schubert)

An der CVUT, der Technischen Hochschule Prag, wurde am Montag der "Tschechische Solartag 2004" abgehalten. Wie der Name schon andeutet, drehte sich dabei alles um die Nutzung der Sonnenergie. Einer der Programmschwerpunkte: Die Präsentation der "Tschechischen Solarliga" - eines Wettbewerbs, der hierzulande nach dem Muster ähnlicher Veranstaltungen in Deutschland und Österreich ausgeschrieben wurde. Hören Sie mehr von Gerald Schubert:

Solarliga  (Foto: Gerald Schubert)
Wenn in Tschechien über verschiedene Formen der Energiegewinnung diskutiert wird, dann stehen meist die Debatten rund um Atomkraftwerke oder die Umwelt verpestende Braunkohlereviere im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Allerdings findet auch hierzulande eine Auseinandersetzung über alternative Energiequellen statt, wie etwa jüngst am so genannten Solartag in der renommierten Technischen Hochschule CVUT. Karel Merhaut ist stellvertretender Vorsitzender der Liga für Ökologische Alternativen und gleichzeitig Chefkoordinator des eingangs erwähnten Projekts "Solarliga". Gegenüber Radio Prag erklärt er:

"Es handelt sich dabei um einen Wettbewerb unter Städten und Gemeinden, rund um die vorhandene Technik zur Nutzung der Sonnenergie. In Tschechien findet der Wettbewerb dieses Jahr zum ersten Mal statt. Jetzt, nach den Sommerfreien, geht er in sein Finale. Ende November wird dann das Ergebnis verlautbart."

Karel Merhaut  (Foto: Gerald Schubert)
Es gibt eine Hauptkategorie, in der einzelne photovoltaische Systeme zur Stromerzeugung und auch Sonnenkollektoren zur Warmwasseraufbereitung angemeldet werden können. Daneben gibt es auch einige Spezialkategorien, wie zum Beispiel die Auswahl der "Tschechischen Solarstadt" respektive der "Tschechischen Solargemeinde". Dabei, so Merhaut, werden die in einer Stadt - oder eben einer Gemeinde - vorhandenen Solaranlagen auf die jeweilige Einwohnerzahl hochgerechnet, damit am Ende auch ein gerechtes Ergebnis herauskommt. Mehr als 200 Anmeldungen aus 139 Orten sind bereits eingegangen, sagt Merhaut. Über die Entstehungsgeschichte des Wettbewerbs fügt er hinzu:

"Inspiriert wurden wir von der deutschen Solarbundesliga, die schon seit fünf Jahren mit Erfolg abgehalten wird. Einen ähnlichen Wettbewerb gibt es auch in Österreich. In beiden Ländern brachte die unterhaltsame Form eines Wettbewerbs weit größeres Interesse der Öffentlichkeit mit sich als trockene Erklärungen von Solarexperten."

Der erste Preis ist - wie könnte es anders sein - eine Solaranlage für die siegreiche Gemeinde, die damit ihr ökologisches Image noch weiter ausbauen kann. Nähere Informationen zu dem Wettbewerb gibt es im Internet. Alle, die zumindest ein bisschen tschechisch sprechen, können sich unter www.solarniliga.cz umsehen. Die deutsche Solarbundesliga, die laut Karel Merhaut ein Vorbild für den tschechischen Wettbewerb war, hat die Adresse www.solarbundesliga.de.