Erdbebenkatastrophe: Trauerminuten auch in Tschechien, Hilfsbereitschaft hält an

Trauerminuten in Tschechien (Foto: CTK)
0:00
/
0:00

Wie viele andere Länder trauerte am Mittwoch auch das offizielle Tschechien um die Opfer der Erdbebenkatastrophe in Südostasien. Mehr im folgenden Beitrag von Gerald Schubert:

Trauerminuten in Tschechien  (Foto: CTK)
Punkt 12 Uhr ertönten am Mittwoch in Tschechien die Sirenen, offizielle Fahnen wurden auf Halbmast gesetzt. Außerdem, so verlautbarte es Innenminister Frantisek Bublan, forderte die Regierung alle Bürger dazu auf, drei Schweigeminuten zum Gedenken an die voraussichtlich mehr als 150.000 Opfer der Naturkatastrophe zu halten.

Trauerminuten in Tschechien  (Foto: CTK)
Die finanzielle Hilfe, die aus Tschechien in das Krisengebiet fließt, beläuft sich mittlerweile auf mehr als 300 Millionen Kronen, also umgerechnet 10 Millionen Euro. 15 Millionen Kronen hat die tschechische Regierung als Soforthilfe zur Verfügung gestellt, weitere 200 Millionen sollen langfristig für den Wiederaufbau der betroffenen Regionen folgen. Der Rest kommt von privaten Spenden: Über 90 Millionen Kronen hatten die Tschechinnen und Tschechen bis Mittwochvormittag bereits gespendet, ein Drittel davon via SMS. Gerade über diese Methode hatte es in den letzten Tagen aber Diskussionen gegeben. Grund: Ein Teil des Geldes geht an die Mobilfunkbetreiber, 19 Prozent werden als Mehrwertsteuer an den Staat abgeführt. Erst am Dienstag hatte Außenminister Cyril Svoboda gefordert, Hilfsbereitschaft nicht zu besteuern. Mittlerweile hat das Kabinett eine Lösung für dieses Problem gefunden. Premierminister Stanislav Gross:

"Die Regierung wird jenen Organisationen, die SMS-Spendensammlungen durchführen, die Mehrwertsteuer in voller Höhe auf das Spendenkonto zurück überweisen."

Thailand  (Foto: CTK)
Auch die tschechischen Mobilfunkbetreiber haben sich entschlossen, ihren Anteil an die entsprechenden Hilfsorganisationen weiterzuleiten oder sich in Form einer einmaligen Großspende an der Hilfsaktion zu beteiligen.

Indonesie  (Foto: CTK)
Was Opfer aus Tschechien betrifft, so ist einstweilen eine positive Tendenz zu verzeichnen: Am Dienstagabend war noch von 17 vermissten Tschechen die Rede, bis Mittwochnachmittag hat sich diese Zahl laut Nachrichtenagentur CTK auf 13 verringert. Offiziell bestätigt ist bisher der Tod einer Tschechin.