Tschechen spenden mehr als 100 Millionen Kronen für die Flutopfer in Asien
In Tschechien wie in vielen anderen Ländern Europas hielt am Mittwoch um Schlag 12 Uhr das öffentliche Leben für einige Minuten inne. Mit drei Schweigeminuten gedachten die Tschechen der hunderttausenden Toten, die die verheerende Flutkatastrophe in Asien gefordert hatte. Auch 15 tschechische Staatsbürger werden noch vermisst. Unterdessen überschreiten die Spenden aus der Bevölkerung die Grenze von 100 Millionen Kronen. Näheres von Thomas Kirschner.
"Die Zahl der bestätigten Opfer hat sich nicht geändert; bislang handelt es sich um eine Person. Die Zahl der Personen, um die wir sehr ernste Befürchtungen haben, liegt bei sieben Personen."
Unterdessen gehen auf den Konten der Hilfsorganisationen immer mehr Spenden ein. Inzwischen liegt die Gesamtsumme bei mehr als 115 Millionen Kronen, etwa 3,8 Millionen Euro. Ein großer Teil davon kam durch Spenden-SMS zusammen, mit denen man knapp 30 Kronen, also einen Euro, an eine Organisation überweisen kann. Am Mittwoch konnte die einmillionste Spende via SMS verzeichnet werden. Sehr positiv bewertet auch der Sprecher der tschechischen Caritas, Jan Oulik, die Hilfsbereitschaft der Tschechen:
"Wir haben zu Spenden für Asien bereits am 27. Dezember aufgerufen, und zwar auf drei Konten für Indien, Indonesien und Sri Lanka. In nicht ganz zehn Tagen sind auf diese Konten bis zum heutigen Dreikönigstag 18,5 Millionen Kronen, etwa 610.000 Euro, eingegangen. Ich glaube, diese Summe zeugt von der großen Solidarität der tschechischen Bürger mit den Opfern der Katastrophen wie auch von dem Vertrauen der Menschen zu gemeinnützigen Organisationen, und wir werden das Geld auch so verwenden, wie wir es versprochen haben." Am vergangenen Montag konnte die tschechische Caritas bereits die erste Hilfslieferung in eine der am stärksten betroffenen Regionen auf Sri Lanka schicken. Während man derzeit weitere Hilfstransporte vorbereitet, beginnen in Zusammenarbeit mit Mitarbeitern in den Katastrophengebieten bereits die Planungen für langfristige Hilfsmaßnahmen, so der Sprecher der tschechischen Caritas, Jan Oulik."Im Augenblick suchen wir noch solche langfristigen Projekte. Die Situation vor Ort lässt sich derzeit noch nicht völlig überblicken; es ist noch nicht klar, wie und wo am besten geholfen werden kann. Aber wir glauben, dass wir in den nächsten Tagen in Zusammenarbeit mit Mitarbeitern der Caritas Internationalis solche Projekte entwickeln können."