Skoda Auto, das Flaggschiff der tschechischen Wirtschaft, konnte im vergangenen Jahr mit dem Gewinn von fast 3,5 Milliarden Kronen (ca. 120 Millionen Euro) ein neues Rekordergebnis einfahren. Doch zum Feiern bleibt keine Zeit. Die auch in Tschechien zunehmende Konkurrenz zwingt das erfolgreiche Unternehmen bereits heute dazu, seine Anstrengungen und Einsparungen noch zu vergrößern. Lothar Martin sagt Ihnen warum.
Skoda Yeti (Foto: CTK)
Es ist das beste Ergebnis, das die Firma Skoda in den letzten Jahren vorzuweisen hat. Der aus dem Verkauf ihrer Autos resultierende Jahresertrag konnte um 8,5 Milliarden auf 153,5 Milliarden Kronen gesteigert und der daraus erzielte Gewinn um rund zwei Milliarden Kronen gegenüber dem Jahr 2003 erhöht werden. Doch mit der Rentabilität von 6,5 Prozent ist man im VW-Konzern, dem Skoda seit 13 Jahren angehört, schon nicht mehr zufrieden. Es sollen neun Prozent werden, wie bei den meisten anderen europäischen Automobilherstellern auch, fordert Volkswagen von seiner tschechischen Tochter, die gemeinsam mit Audi zur besseren Hälfte des VW-Konzerns gehört. Die 451.675 verkauften Fahrzeuge sind das zweitbeste Skoda-Verkaufsergebnis überhaupt, wobei der Octavia mit einem Verkaufszuwachs von 9,7 Prozent den Hauptanteil an dieser Entwicklung beisteuerte. Doch die nachgelassene Nachfrage auf dem Binnenmarkt und der Rückgang beim Verkauf des Kleinwagens Fabia zeigen den Autobauern aus Mlada Boleslav bereits auf, wo sie in Zukunft den Hebel ansetzen müssen. Besonders im Kleinwagen-Segment wird die Luft noch dünner werden, wenn das im mittelböhmischen Kolin produzierende TPCA-Konsortium ab Frühjahr dieses Jahres die ersten Prototypen der neuesten Kleinwagen von Toyota, Peugeot und Citroen auf den Markt bringen wird. Dazu soll auch noch der VW Fox auf dem tschechischen Markt platziert werden, da die hiesige Kundschaft mit ihrem begrenzten Geldbeutel vermehrt auf Wagen dieser Klasse setzt. Der Chef der tschechischen Peugeot-Vertretung, Michel Schotman, habe schon im vergangenen Herbst angekündigt, dass er den Preis für den neuen Peugeot 106 unter den des Fabia drücken will, schrieb dazu jüngst die Tageszeitung "Mlada fronta Dnes".
Toyota Aygo (Foto: CTK)
Nichtsdestotrotz können sich Skoda-Kunden und Auto-Freaks bereits jetzt auf weitere kreative Modelle aus dem Hause Skoda freuen. Auf der Basis der Studie Roomster soll schon ab nächstem Jahr ein völlig neues Modell auf den Markt kommen, für dessen Herstellung Skoda sein Werk in Kvasiny beträchtlich erweitern will. In dem ostböhmischen Ort, wo derzeit 1200 Beschäftigte den Skoda Superb produzieren, sollen dank der Werksvergrößerung weitere zwei- bis dreitausend neue Arbeitsplätze entstehen. Auf dem derzeit stattfindenden Autosalon in Genf wurde zudem die Studie des ersten leichten Geländewagens von Skoda vorgestellt. Es handelt sich um die Studie Skoda Yeti, über die der Chef der Skoda-Presseabteilung, Evzen Krauskopf, folgendes sagte:
Skoda Yeti (Foto: CTK)
"In der Studie können wir die charakteristischen Merkmale des zukünftigen Skoda-Fahrzeugs erkennen, die bereits von der Studie Roomster angedeutet wurden."
Die atypisch aufgequollene Karosserie oder die Panorama breiten Frontscheiben - das sind nur zwei der Merkmale des neuen Skoda-Fahrzeugs, auf das sich Autokunden schon bald freuen dürfen. In Tschechien will Skoda trotz stärkerer Konkurrenz seinen knapp 50-prozentigen Marktanteil verteidigen und mit den werkseigenen Montagehallen in Indien, der Ukraine und Bosnien will sich die tschechische Topmarke weiterhin auch international als lukrativ und wettbewerbsfähig erweisen.