"Wir sind alle Menschen" - in Prag wird Versammlung gegen Antisemitismus organisiert
Im Vergleich mit dem Jahr 2003 wurde ein Anwachsen des Antisemitismus auf verschiedenen Ebenen verzeichnet. Dies wird u. a. in einem Bericht konstatiert, der vor kurzem vom tschechischen "Forum gegen Antisemitismus" veröffentlicht wurde. In dem Dokument werden verschiedene antisemitische Äußerungen verzeichnet, die in Medien oder bei öffentlichen Veranstaltungen in Tschechien im vergangenen Jahr zu hören bzw. zu lesen waren. Für außerordentlich warnend wird im erwähnten Bericht die Veröffentlichung eines Aufrufs zum Dschihad durch die tschechischen Islamisten auf ihrer Webseite gehalten.
"Es ist eine Lobby-Gruppe in Brüssel, deren Ziel es ist, die Verbesserung der Beziehungen zwischen der EU und Israel zu fördern und auch wichtige Informationen zu sammeln: Über den Antisemitismus in Europa, über die Transparenz der finanziellen Unterstützung für die palästinensische Autonomie oder der Beziehungen zu terroristischen Bewegungen wie Hizbollah oder Hamas. Diese Informationen werden dann den Abgeordneten des Europaparlaments und der EU-Kommission zur Verfügung gestellt."
Wie wird die Tschechische Republik von dieser Koalition wahrgenommen?
"Ich habe schon mehrmals gehört, dass die neuen EU-Mitgliedsstaaten bestimmte Änderungen in die EU-Institutionen eingebracht haben, weil wir als ehemalige kommunistische Staaten über gewisse Erfahrungen verfügen, die die westeuropäischen Länder nicht durchgemacht haben. Es hat sich herausgestellt, dass wir auch im Rahmen der EU mehr Verständnis für Staaten haben, die als ein einziges Land mit einem demokratischen System in der Region um Freiheit und ums Überleben kämpfen müssen - wie z. B. Israel im Nahen Osten."Als eine der Begleitveranstaltungen der Versammlung gegen Antisemitismus wird vorher ein Runder Tisch zum selben Thema im Prager Parlament veranstaltet. Einer der Mitarbeiter des "Forums gegen Antisemitismus" sagte über die bevorstehenden Veranstaltungen:
"Schon im vergangenen Jahr war die Veranstaltung sehr erfolgreich. Darüber freuen wir uns sehr. Die Tatsache, dass sie von einer anderen als einer jüdischen Initiative ins Leben gerufen wurde, ist auch begrüßenswert. Ich meine sogar, dass dank der Tatsache, dass jemand anderer auf das Problem des Antisemitismus aufmerksam macht, die Veranstaltung an Popularität gewinnt und dass es nicht nur eine Angelegenheit der jüdischen Bevölkerung bleibt."