Böhmische Brüdergemeinde arbeitet an humanitären Hilfsprojekten mit "HEKS" (Schweiz) zusammen

Foto: Martina Schneibergova
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Die evangelische Kirche der Böhmischen Brüder, die zweitstärkste Kirche in Tschechien, arbeitet seit 1947 mit dem Hilfswerk der Evangelischen Kirchen in der Schweiz (HEKS) zusammen. Bereits damals organisierten die Schweizer Spendensammlungen für evangelische Kirchen in Osteuropa. Seit 1976 erhielt die Böhmische Brüdergemeinde vom Hilfswerk mehr als 200 Millionen Kronen (ca. 6,6 Mio. Euro). Darin ist u. a. die enorme Summe zur Beseitigung der Hochwasserfolgen vom Ende der neunziger Jahre und von 2002 mit einberechnet. Die Böhmischen Brüder engagieren sich jedoch selbst auch im Ausland bei Hilfsprojekten für Menschen in Not. Am vergangenen Freitag unterzeichnete die evangelische Kirche der Böhmischen Brüder mit dem Hilfswerk der Evangelischen Kirchen in der Schweiz eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit im Bereich der ausländischen humanitären Hilfe. Nach den Beweggründen für die Vereinbarung fragte Martina Schneibergova den Sekretär des Hilfswerks, Andreas Schüle:

Foto: Martina Schneibergova
"Durch die eingeübte Zusammenarbeit zwischen der evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder und HEKS hatte sich fast aufgedrängt, diese Zusammenarbeit auszunutzen für Nothilfe in weit entfernten Gebieten. Wir hatten die Gelegenheit, hier die Erfahrungen zu sammeln."

Dadurch wird die von den Böhmischen Brüdern gewährte Hilfe vervielfacht. Können Sie es erläutern?

"Ja, es ist so, dass in der Schweiz eine ganz große Sammlung von Hilfswerken, Radio und Fernsehen stattfindet. Da kommen sehr viele Gelder zusammen. Um diese Gelder für unsere Projekte einzufordern, müssen wir immer ein Fünftel der eigenen Mittel haben."

Gerhard Frey-Reininghaus, der bei der Brüdergemeinde für internationale Beziehungen verantwortlich ist, hält die neue Vereinbarung für sehr wichtig:

"Sie bedeutet einen ganz wichtigen Schritt. Das erste ist Ausdruck unserer Dankbarkeit dafür, dass unsere Kirche über so viele Jahrzehnte so viele Hilfe, Unterstützungen, Solidarität von diesem Hilfswerk der evangelischen Kirchen in der Schweiz erhalten hat. Das ist der Blick zurück. Und dann der Blick in die Zukunft: Die gemeinsame Arbeit bei der Hilfe für Menschen in Not in anderen Ländern, zuletzt z. B. in Südostasien bei Tsunami, wo wir jetzt diese Arbeit, die wir mit dem Vertrag unterschrieben haben, praktisch zusammen gemacht haben."

Die Hilfe aus Tschechien wird dadurch nicht verdoppelt, sondern vervielfacht, nicht wahr?

"Genau. Wir geben 20 Prozent an die Kirchen in der Schweiz und aus den öffentlichen Sammlungen von Funk und Fernsehen kommen 80 Prozent und das zusammen gibt 100 Prozent und so vervielfacht sich unsere Hilfe und das freut uns natürlich sehr. Es ist ein zusätzlicher Ansporn gerade für diese Zusammenarbeit."