Abschlusstagung des Deutsch-tschechischen Jugendforums

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Am Montag hat das Deutsch-tschechische Jugendforum im Prager Goethe Institut seine Abschlusstagung abgehalten. Zwei Jahre lang haben die jungen Leute zwischen 16 und 26 Jahren an Projekten in den Bereichen Kultur, Jugendarbeit, Geschichte und Politik gearbeitet, jetzt stellten sie ihre Ergebnisse der Öffentlichkeit vor. Bára Procházková war bei der Präsentation dabei.

Janine Reinhard und Jan Ryjacek  (Foto: Bara Prochazkova)
Eine Diskussion mit Schülern in einer tschechischen Kleinstadt über unterschiedliche Formen von Auslandsaufenthalten, ein Briefwechsel mit den Bürgermeistern im tschechisch-deutschen Grenzraum oder ein Informationsaustausch mit den EU-Abgeordneten - die Hauptrolle in allen diesen Szenarien spielen engagierte Jugendliche, die sich eine Verbesserung der tschechisch-deutschen Beziehungen zum Ziel gesetzt haben. Innerhalb von zwei Jahren haben die 40 Jugendlichen rund zehn Projekte mit den Schwerpunkten "Austausch im Grenzraum", "Mobilität der Jugend" sowie "Tschechen und Deutsche gemeinsam in Europa" durchgeführt.

Vertreter des tschechischen Schulministeriums, des Deutsch-tschechischen Zukunftsfonds sowie Repräsentanten von bilateralen Organisationen, die an der Abschlusstagung teilgenommen haben, waren von der Arbeit der Jugendlichen begeistert. Deren Engagement hat unter anderem der Leiter der Konrad-Adenauer-Stiftung in Prag, Stefan Gehrold, besonders gelobt:

"Ich halte dies für eine wichtige Geschichte. Vor allem deshalb weil es natürlich wichtig ist, bei den jungen Menschen anzufangen. Viele ältere Menschen haben ihre vorgefassten Meinungen, bei jungen Menschen hingegen kann noch viel erreicht werden, wenn sie miteinander im Dialog bleiben. Dafür ist das Jugendforum da."

Der Schirmherr des Jugendforums, der EU-Abgeordnete Josef Zieleniec, gab den Jugendlichen, deren Amtsperiode im Forum nun nach zwei Jahren beendet ist, auf den weiteren Lebensweg mit, dass sie ihre Erfahrungen für die Verbesserung der tschechisch-deutschen Beziehungen auch in ihrem späteren Berufsleben nutzen sollen:

"Ich wünsche den jungen Leuten, dass sie sich auch weiterhin für die deutsch-tschechischen Beziehungen interessieren. Außerdem wünsche ich ihnen, dass sie eine Möglichkeit finden, dieses Interesse auch in professionelle Aktivitäten umzuwandeln. Ich weiß, dass einige von den alten Mitgliedern sich bis heute in unterschiedlichen Institutionen den deutsch-tschechischen Beziehungen widmen. Das ist wahrscheinlich das wichtigste Ergebnis des Jugendforums."

Mit dem Abschluss der Projekte geht zwar die zweijährige Amtszeit für die jungen Tschechen und Deutschen zu Ende, jedoch wird das Jugendforum im Herbst, wie alle zwei Jahre, neu besetzt. Sein tschechischer Sprecher, der Student Jan Ryjacek, fasst zusammen, wie sich das Jugendforum von anderen Aktivitäten der jungen Generation unterscheidet:

"Das Besondere ist vielleicht, dass wir eine langfristige Arbeit machen können. Es gibt viele Begegnungen, die nur kurze Zeit dauern. Das Jugendforum aber kann über zwei Jahre hinaus gemeinsame Projekte zu entwickeln, sie auf die politische Ebene tragen und dort präsentieren. Es kann also der politischen Entscheidungsebene eine Möglichkeit geben, aus diesen Projekten und den Meinungen der jungen Leute konkrete Konsequenzen zu ziehen."

Zum Schluss noch eine Ergänzung: Im Anschluss an das heutige Tagesecho können Sie in der Rubrik "Heute am Mikrophon" ein Gespräch mit den Sprechern des Jugendforums, Janine Reinhard und Jan Ryjacek, hören. In der Rubrik "Begegnungen" am Dienstag werden wir die konkreten Ergebnisse aller Projekte des Jugendforums vorstellen.