„Deutsche Familien sind so nett“ – Tag der offenen Tür an der Deutschen Botschaft in Prag
Warum lernen sie Deutsch? Was kennen sie von Deutschland? Diese und weitere Fragen haben wir am Dienstagvormittag beim Tag der offenen Tür an der Deutschen Botschaft in Prag gestellt. Und zwar an Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die Deutsch lernen und bei der Veranstaltung an unseren Stand gekommen sind. Denn beim Tag der offenen Tür präsentieren sich auch rund 30 tschechische, deutsche und tschechisch-deutsche Organisationen.
„Wenn du Deutsch sprechen kannst, dann kannst du dich in Deutschland, in der Schweiz, in Liechtenstein und in Österreich verständigen. Das gefällt mir“, so der elfjährige Honza am Dienstag gegenüber Radio Prag International.
Er gehört zu rund 700 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die Deutsch lernen und zum Tag der offenen Tür an der Deutschen Botschaft in Prag angemeldet waren. Und weiter sagt Schüler Honza:
„Ich bin an einer tschechisch-deutschen Schule. In der ersten bis fünften Klasse haben wir Deutsch. Das heißt, ich spreche seit fünf Jahren die Sprache.“
Manche der Besucherinnen und Besucher sind aber erst sehr viel später eingestiegen. So zum Beispiel Klára. Die 32-Jährige hat vor zehn Monaten an einer Sprachschule mit Deutsch begonnen.
„Ich will reisen und mit den Leuten sprechen“, erläutert Klára ihre Motivation.
Bisher war sie unter anderem schon in Berlin, München und auch Regensburg. Und gerade die Stadt an der Donau findet Klára besonders schön:
„Sie ist so klein, und die deutschen Familien sind so nett. Sie machen alles zusammen am Wochenende, gehen spazieren und ins Restaurant.“
Zdeňka wiederum ist Lehrerin an einem Gymnasium im sechsten Prager Stadtbezirk und unterrichtet dort Deutsch. Wir wollen wissen, ob ihre Schülerinnen und Schüler die Sprache gern haben.
„Einige schon. Andere machen es, weil es das zweite Wahlfach ist – und Deutsch ist dabei die am häufigsten gewählte Sprache an unserer Schule“, so die Pädagogin.
Was aber, wenn die Jugendlichen mal keine Lust haben am Unterricht?
„Dann versuche ich, die Stimmung zu ändern. Der Wunsch ist dann, dass wir etwas lockerer und spielerischer arbeiten. Aber das geht nicht immer“, gesteht Zdeňka.
Eine weitere Besucherin an unserem Stand beim Tag der offenen Tür ist Kamila. Die 18-Jährige engagiert sich im tschechisch-deutschen Austausch und bemüht sich, ihr Deutsch nun zu verbessern:
„Ich habe an der Schule damit begonnen. Ansonsten habe ich ein bisschen mehr auch gehört, und mittlerweile bin ich beim Deutsch-tschechischen Jugendforum. Das hilft mir ebenfalls.“
Auf diese Weise besucht sie auch ab und zu das Nachbarland:
„Zum Beispiel sind wir nach Berlin gefahren, was ich toll fand.“
