Banken: Corona-Krise am schlimmsten für Dienstleistungssektor
Der Tschechische Bankenverband hat die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Wirtschaft im Land analysiert.
Der Bankenverband erstellt jedes Quartal seine makroökonomische Prognose. Wegen der unsicheren Entwicklung wurden seine Einschätzungen zuletzt allerdings nicht veröffentlicht. „Es liegen im Moment nicht ausreisend und keine fundierten Daten dazu vor, wie sich die Krise bereits ausgewirkt hat. Wir wollen keine Prognose publizieren, die nicht auf Zahlen basieren und gewissermaßen von subjektiven Annahmen ausgehen“, sagte der Koordinator des Experten-Teams, Petr Procházka.
Laut dem Chefökonom der Kommerzbank, Jan Vejmělka, befindet sich die tschechische Wirtschaft bereits im Aufschwung und hat angesichts der Wirtschaftsdynamik die schlimmste Phase schon hinter sich. „Das dürfte sich aber in den offiziellen Daten für das zweite Quartal noch nicht widerspiegeln. Diese werden einen starken Rückgang zeigen“, so Vejmělka.Nach Schätzungen der Wirtschaftsanalysten, die von der Presseagentur ČTK angesprochen wurden, wird die tschechische Wirtschaftsleistung in Folge der Coronavirus-Krise im laufenden Jahr um 6,5 bis 11 Prozent sinken. Im kommenden Jahr erwarten sie eine starke Wiederbelebung von bis zu plus neun Prozent. Das Niveau aus der Zeit vor der Krise werde 2022 bereits wiedererreicht, glauben die Experten.
Das Finanzministerium erwartet in seiner Prognose vom April ein Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 5,6 Prozent. Der Internationale Währungsfonds rechnet in Tschechien in Folge der Coronavirus-Pandemie mit einem Minus von 6,5 Prozent. Im vergangen Jahr 2019 wies die Wirtschaft hierzulande ein Wachstum von 2,5 Prozent aus.