Bronzeschatz aus der Nähe von Prag

Ausstellung auf Schloss Roztoky (Foto: Ľubomír Smatana, Archiv des Tschechischen Rundfunks)
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Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, zufällig einen großen Schatz zu finden? Einem 30-jährigen Tschechen ist dieses Glück widerfahren, seine Entdeckung ist jetzt in einer Ausstellung auf Schloss Roztoky bei Prag zu sehen.

Ausstellung auf Schloss Roztoky  (Foto: Ľubomír Smatana,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)

David Daněček  (Foto: Ľubomír Smatana,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)
„Dies sei ein zirka 3000 Jahre alter Gegenstand aus Bronze. Was man schon sehe sei der Boden oder der Deckel eines Gefäßes“, sagte der Archäologe David Daněček damals, als er mithalf bei der Ausgrabung von prähistorischen Gegenständen unweit von Prag. Auf den Schatz war vor fünf Jahren ein 30-jähriger Mann gestoßen, als er auf einem Feld nahe Buštěhrad / Buschtiehrad unterwegs war. Im Ackerboden wurden anschließend mehrere Gefäße aus Bronze gefunden, deren Entstehung die Archäologen später auf 800 Jahre vor unserer Zeitrechnung datierten. Die genaue Fundstelle wird bis heute geheim gehalten. Die Archäologin Barbora Urbanová:

„Wenn wir den Ort verraten hätten, wären natürlich viele Leute hierherkommen, um selbst zu graben. Dann hätte die Gefahr bestanden, dass einiges zerstört wird.“

Foto: Ľubomír Smatana,  Archiv des Tschechischen Rundfunks
Ebenso verschwiegen haben die Archäologen den Namen des Entdeckers. Sie warteten darauf, bis er seine finanzielle Belohnung erhält. Sie wurde ihm anderthalb Jahre nach dem Fund ausgezahlt. So wurde erreicht, dass er die Fundstücke nicht etwa heimlich an einer Börse veräußert. David Daněček:

„Solch eine Entdeckung macht man als Archäologe, wie es so schön heißt, einmal im Leben. Und ich muss wirklich sagen: Im gesamten 20. Jahrhundert hat es einen solchen Fund in Tschechien nicht gegeben.“

Entsprechend sorgsam sind die Archäologen und Restauratoren mit den Gegenständen umgegangen. Alle Bronzegefäße wurden bis ins kleinste Detail analysiert. Die Experten untersuchten nicht nur das Material, die Ornamente und die Herstellungsweise. Man analysierte ebenso die Pollen, die seinerzeit in den Behältnissen hängengeblieben waren. Die Vasen und eine Amphore wurden schließlich zur Konservierung in ein Speziallabor nach Mainz gebracht.

Foto: Ľubomír Smatana,  Archiv des Tschechischen Rundfunks
Die Restaurierungsarbeiten einschließlich einer leichten Lackierung der Gefäße wurden erst zu Mitte Oktober abgeschlossen. Gleich darauf wurden sie nach Roztoky gebracht und sind seitdem auf dem dortigen Schloss zu sehen. Kurator Daněček erläutert, worauf man dabei besonders Wert legt:

„Heutzutage wird es so gemacht, dass Fundstücke möglichst authentisch ausgestellt werden. Wir wollen also nicht, dass sie in urzeitlicher Bronze glänzen, sondern dass jeder Besucher erkennt, wie wir sie in der Erde vorgefunden haben.“

Gemeinsam mit den Schätzen aus Buštěhrad sind im Schloss auch Funde aus den ebenfalls mittelböhmischen Ortschaften Středokluky und Tursko ausgestellt. Dies sind unter anderem Schmuck, Dolche und weitere Gefäße. Ein Besuch der des Museums lohnt sich also, versichert David Daněček:

Die Ausstellung auf Schloss Roztoky bei Prag dauert bis März 2020.

„Das ist ein Schatz. Der Fund aus der Bronzezeit erfüllt sämtliche Kriterien dafür. Es sind Gegenstände, die schon damals einen großen Wert hatten.“