Tschechische Mediziner helfen in der Welt
Tschechien leistet immer mehr Entwicklungshilfe. Kerngebiet ist dabei die Medizin, wobei vor allem Krisenregionen im Fokus sind. Doch nicht nur der Staat hilft, auch immer mehr tschechische NGOs greifen Ärzten im Ausland unter die Arme.
„Da werden medizinische Apparate benötigt, die wir direkt aus der Tschechischen Republik anliefern müssen. Da fehlt es aber noch an vielem mehr. Zum Beispiel ist das komplette Impfsystem in dem Land zusammengebrochen.“
Im Jemen hilft nicht nur der Staat, sondern auch tschechische NGOs sind in dem vom Krieg gezeichneten Land aktiv. Wo der Konflikt besonders heftig tobt, stehen unter anderem die Ärzte ohne Grenzen der Bevölkerung bei. Vor einiger Zeit schilderte der Chirurg Tomáš Šebek die heikle Lage am Golf von Aden:„Es geht sehr schnell in solchen Fällen. Das Land war eigentlich ein beliebtes Touristenziel. Dann ging irgendetwas schief und in den Straßen tobt seitdem der Bürgerkrieg.“
Die größte tschechische Hilfsorganisation Člověk v tísni (deutsch: Mensch in Not) hat aktuell eine Spendenaktion ausgerufen, um Medikamente für Venezuela einkaufen zu können. Bisher seien 80.000 Kronen (3100 Euro) für das südamerikanische Krisenland zusammengekommen, so der Koordinator Tomáš Urban:
„Die offizielle medizinische Versorgung – die von der Regierung dort gestellt wird – kommt nur einem bestimmten Teil der Bevölkerung zugute. Wir wollen denjenigen helfen, die dabei auf der Strecke bleiben.“Hinter weiteren Humanitär-Einsätzen stehen NGOs wie Arda oder die Caritas. Doch auch Privatpersonen in Tschechien versuchen zu helfen. So zum Beispiel der tschechisch-ukrainische Psychologe und Künstler Rostislav Prokopiuk. Er verkauft seine Kunst, um ein Krankenhaus in Kiew am Laufen zu halten:
„Dort sind unzählige Verletzte, aber auch Kinder, die diese Medikamente brauchen. Das Militärkrankenhaus, zu dem ich das Geld schicke, schafft das alles nicht aus eigenen Mitteln.“
Die Ukraine ist übrigens auch eines der Zielländer der staatlichen Entwicklungshilfe. Für dieses Jahr hat das Außenministerium dem osteuropäischen Land über fünf Millionen Kronen (193.000 Euro) bereitgestellt. Das Geld ist vor allem für Kuraufenthalte für Kinder gedacht, die bei den kriegerischen Auseinandersetzungen im Osten des Landes verletzt worden sind.