„Prag war Liebe auf den ersten Blick“
„Martin Muehle als Chénier erobert die Herzen und Ohren des Berliner Publikums im Sturm. Welch eine strahlend schöne Tenorstimme…“ so hieß vor knapp zwei Jahren in den Rezensionen zu einer Vorstellung in der Deutschen Oper Berlin. Der brasilianisch-deutsche Tenor Martin Muehle tritt nun auch im Prager Nationaltheater auf. Auch in der tschechischen Hauptstadt singt er die Titelrolle in „Andrea Chénier“ von Umberto Giordano. Martina Schneibergová hat den Sänger nach der Probe am Donnerstag getroffen.
„Es ist eine sehr anspruchsvolle Rolle. Die Oper ist Giordanos Meisterwerk. Der Dichter ist eine wirkliche Figur, um ihn herum spielen sich in der Oper Ereignisse aus der Französischen Revolution ab. Chénier ist eine Herausforderung und eine wunderschöne Partie für mich. Ich bin sehr glücklich, sie in einem so herrlichen Theater singen zu dürfen.“
Sind Sie schon einmal in Prag aufgetreten?
Gibt es für Sie eine Traumrolle oder eine Partie, die Sie gern singen würden und auf die Sie noch warten?
Treten Sie auch bei Liederabenden auf?
„Bei Liederabenden selten, aber bei Konzerten schon – beispielsweise in Verdis Requiem, Aber es gibt ein Repertoire, das ich gern machen möchte: Schuberts Lieder, Mahler oder Brahms. Werke von diesen Komponisten würde ich gern mal in einer Konzertreihe vortragen.“
Der brasilianisch-deutsche Tenor Martin Muehle singt am Freitag und am Montag im Prager Nationaltheater die Titelrolle in der Oper „Andrea Chénier“. Die Vorstellungen beginnen um 19 Uhr. Es gibt noch Restkarten.
Wie ist Ihre Beziehung zur tschechischen Musik? Haben Sie vielleicht in einer der tschechischen Opern gesungen?
„Leider kaum. Aber als ich vor Jahren in Bremerhaven debütiert habe, habe ich in Smetanas Oper ‚Zwei Witwen‘ gespielt. ‚Jenufa‘ von Janáček ist eine tolle Oper. Ich würde gern den Laca singen.“