Gesetzentwurf: Makler müssen künftig entsprechende Qualifikation haben

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Die Nachfrage nach Häusern und Wohnungen in Tschechien ist seit Jahren groß. Deswegen explodieren auch die Mietpreise und die Vermittler von Wohnraum haben Hochkonjunktur. Die Regierung hat jedoch ihre Zweifel an den Immobilienmaklern, besonders was ihre Qualität betrifft. Deshalb hat sie jetzt ein Gesetz verabschiedet, laut dem die Anforderungen an die Branche steigen.

Klára Dostálová  (Foto: Jana Přinosilová,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)
In Tschechien gibt es gegenwärtig rund 15.000 Immobilienmakler. Viele von ihnen sind aber ohne eine umfassende Ausbildung auf den Markt gekommen. Die Regierung will diese Fehlentwicklung nun korrigieren. Am Montag hat sie daher ein Gesetz gebilligt, nach dem die gewerbliche Tätigkeit eines Maklers an eine entsprechende fachliche Qualifikation geknüpft wird. Den Entwurf hat die Ministerin für Regionalentwicklung, Klára Dostálová (parteilos), auf den Tisch gelegt:

„Ziel des Gesetzes ist es, die Kommunikation zwischen dem Klienten und dem Immobilienmakler zu regeln. Damit soll der Immobilienbranche auch ihr Prestige zurückgegeben werden.“

Das Image der Wohnvermittler hat nicht zuletzt darunter gelitten, dass sich in den zurückliegenden Jahren viele Kunden über ungünstige Verträge beschwert haben. Petr Makovský ist Chef des auf den Immobilienmarkt spezialisierten Internetportals reality.idnes.cz. Er begrüßt die Initiative des Kabinetts:

Miethaus | Illustrativesfoto: WikimediaImages,  Pixabay,  CC0 1.0 DEED
„Dank des Gesetzes werden nur noch die Makler übrigbleiben, die wirklich etwas für ihre Klienten tun wollen. Demgegenüber werden die Makler aufgeben, deren Büro eher einer Garage gleichkommt und die mit ihrem Laptop auf den eigenen Knien arbeiten.“

Dem Gesetzentwurf zufolge müssen die gewerblichen Immobilienmakler und Verwalter von Wohnungseigentum künftig nämlich eine Hochschulausbildung in einem Fachbereich wie Wirtschaft, Finanzen, Marketing, Handel oder Bauwesen nachweisen. Oder aber sie müssen das Abitur in der Tasche haben und schon mindestens drei Jahre in der Branche sein. Für den Generalsekretär des Verbandes der Immobilienbüros, Jan Borůvka, ist dies ein Schritt in die richtige Richtung:

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„Die von der Regierung vorgelegte neue Regelung ist im Kern in Ordnung. Es wird verlangt, dass die Büros versichert sind. Zudem wird im Gesetz vorgeschrieben, dass der Makler dem Klienten seine Dienste nur auf Basis eines schriftlichen Vertrags anbieten kann. Im Endeffekt sollte das dem Markt zu Gute kommen.“

Es wird damit gerechnet, dass die Zahl der gewerblichen Immobilienmakler nach Einführung des neuen Gesetzes um zwei Drittel kleiner wird. Doch es gibt auch Kritik am vorliegenden Gesetzentwurf. Einige Makler verweisen beispielsweise darauf, dass ihre Dienste dann auch teurer würden. Und wer künftig als Immobilienverwalter arbeiten will, muss den Abschluss einer Berufshaftpflichtversicherung in Höhe von mindestens 1,75 Millionen Kronen (68.400 Euro) nachweisen. Dies aber sei nur Augenwischerei, meint der Generaldirektor der Immobilienfirma Next Reality, Robert Hanzl:

Robert Hanzl  (Foto: Archiv Next Reality)
„Das gewährleistet noch längst nicht, dass der Kunde nicht doch von einem Immobilienbüro geschädigt wird. Zum Beispiel durch Unterschlagung von Geldern. Diese Möglichkeit wird von keiner der geforderten Versicherungen abgedeckt.“

Der Gesetzentwurf muss aber erst noch das Parlament passieren und vom Präsidenten unterschrieben werden. Nach Vorstellung von Ministerin Dostálova soll das Gesetz spätestens mit Beginn des nächsten Jahres in Kraft treten.