Corona-Krise: Nach Entlassung Wechsel ins Maklergewerbe

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Viele Tschechen, die in der Corona-Krise ihren Job verloren haben, lassen sich nun zum Immobilienmakler umschulen. Dafür sind aber Prüfungen nötig.

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Die Corona-Krise hat in Tschechien ein ungewöhnlich großes Interesse am Beruf des Immobilienmaklers hervorgerufen. Menschen, die ihre Arbeit verloren haben, lassen sich nun auf das florierende Gewerbe umschulen. Sie stammen vor allem aus Bereichen, die am stärksten unter der Pandemie zu leiden haben, also aus der Gastronomie oder dem Hotelgewerbe.

Demgegenüber begann bereits im April ein Positivtrend bei den Immobilien. Das Maklerbüro Fincentrum Reality zum Beispiel hat derzeit 30 Prozent mehr Mitarbeiter als im vergangenen Jahr um diese Zeit. Geschäftsführer Jaromír Mašek erklärte gegenüber den Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks, dass die Anzahl der Makler in diesem Jahr einen Rekordwert erreichen wird.

Jan Hrubý  (Foto: Archiv Remax)

Ähnlich ist die Situation bei der Firma Remax. Sie bekommt vor allem Zulauf von erfahrenen Kaufleuten, die bisher Positionen im mittleren oder höheren Management besetzt haben. „Sie suchen jetzt einen Job, bei dem sie eigenständig ihr Geld verdienen und nicht abhängig von einer Firma sind“, erläutert Jan Hrubý, Generaldirektor von Remax. „Diese Leute haben viel Erfahrung und wenig Schwierigkeiten, in einer anderen Branche neu zu beginnen.“

Dennoch müssen seit diesem Jahr alle neuen Makler eine Prüfung ablegen. So will es das Gesetz über die Immobilienvermittlung. Die Schulungen und notwendigen Praxistests dauern etwa vier bis sechs Monate. Trotz der schnell zunehmenden Konkurrenz werden Maklerbüros wohl in naher Zukunft keinen Mangel an Arbeit haben. Auf dem Markt herrscht nach den Lockerungen der Corona-Maßnahmen schon wieder die ursprüngliche Konjunktur. Das größte Interesse besteht neben Eigentumswohnungen an Wochenendhäusern.