75 Jahre Kinderoper Brundibár

Oper Brundibár (Foto: Public Domain)
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Am 23. September 1943 wurde die Kinderoper Brundibár im KZ Theresienstadt uraufgeführt.

Oper Brundibár  (Foto: Public Domain)
Der Prager jüdische Komponist Hans Krása komponierte die Oper Brundibár auf Grundlage des Librettos von Adolf Hoffmeister bereits 1938. Traurige Berühmtheit erlangte das Werk aber erst im Konzentrationslager Theresienstadt, wo die Kinderoper Brundibár am 23. September 1943 ihre Premiere hatte. Krása selbst studierte die Oper mit minderjährigen Insassen des KZs ein, insgesamt wurde sie dort 50 Mal aufgeführt.

Die Oper wurde von den Nazis für ihre Propaganda genutzt. So wurde Brundibár aufgeführt, als eine Delegation des Internationalen Roten Kreuzes im Frühjahr 1944 in das Lager kam. Damit wollten die Besatzer den Anschein erwecken, wie vorbildlich es in dem Ghetto eigentlich zugeht. Gezeigt wurde es den internationalen Beobachtern jedoch außerhalb der Mauern des Lagers, und zwar in der Sokol-Turnhalle von Theresienstadt. Die Abschlussszene ging sogar in den Propagandafilm Theresienstadt aus dem Jahr 1944 ein. Kurz nach der Erstausstrahlung des Films wurden Krása und ein großer Teil der mitwirkenden Kinder nach Auschwirtz oder andere Vernichtungslager verschleppt.