Mit dem Rundfunk zum Mond und zurück
Der Tschechische Rundfunk hat am Sonntag sein zweites Live-Hörspiel gesendet. Zu hören war es sogar auf dem Mond.
„Wir fliegen, seht, die Sterne, ja wir fliegen “, hieß es in dem Hörspiel, in dem die Helden aus Jules Vernes Roman den Mond umrunden. Doch nicht nur auf der Erde konnte man die Inszenierung im Äther oder im Video-Livestream verfolgen. Das Hörspiel wurde mit Hilfe einer Parabolantenne von zehn Meter-Durchmesser und einer Leistung von einem Kilowatt zudem in Richtung Mond geschickt. Das reflektierte Signal vom Erdtrabanten konnten all diejenigen an den Orten der Erde hören, wo der Mond zu dem Zeitpunkt zu sehen war. Das Signal legte eine Entfernung von fast zwei Mal 400.000 Kilometer zurück und war in knapp drei Sekunden wieder auf der Erde. Der Tschechische Rundfunk nutzte für die Übertragung ein Radioteleskop des Instituts für atmosphärische Physik der Tschechischen Akademie der Wissenschaften.
So klang das Signal vom Mond. In der Regel werden die Hörspiele perfekt komponiert und zusammengeschnitten, für Zufälle bleibt da kein Platz. Live gesendete Stücke sind eher eine Ausnahme. Regisseur Vít Vencl erläuterte vor Start der Sendung, wodurch sich ein Live-Hörspiel von der üblichen Praxis unterscheidet.„Hier im Studio sind Zuschauer anwesend. Wenn wir allein aufnehmen können, guckt uns keiner auf die Finger. Und das Publikum wird hier auch mitwirken.“
Für große Proben habe es keine Zeit gegeben, räumte der Regisseur ein. Im Hörspiel traten renommierte Schauspieler aus den Prager Theatern auf. Aber in eine der Rollen schlüpfte auch mein Kollege Strahinja Bucan.