Mit militärischer Begleitung in den Nachbarort

Grenztruppen der DDR (Foto: United States Armed Forces, Wikimedia Commons, Public Domain)

Wolfgang Fiedler wohnt in Neugersdorf, nur fünf km von der tschechischen Stadt Rumburk entfernt.

Grenztruppen der DDR  (Foto: United States Armed Forces,  Wikimedia Commons,  Public Domain)
Die Ereignisse vom August 1968 habe ich als junger Lehrling miterlebt. Die „Freundschaftsgrenze“ (zwischen DDR und ČSSR) war bereits seit 1967 vom Stacheldraht befreit. Viele Wochen vor dem Einmarsch waren in unserem Gebiet der Oberlausitz Manöver in den nahe liegenden Wäldern. In der fragwürdigen Nacht flogen viele Flugzeuge über unser Gebiet und am nächsten Tag wussten wir Dank RIAS wohin die Flugzeuge geflogen sind.

Da ich meine Lehre im Nachbarort absolvierte, bin ich täglich mit dem Bus dorthin gefahren. In den fraglichen Tagen wurden wir DDR-Bürger mit militärischer Begleitung und angeschlagener MPi dorthin begleitet. In den nächsten Tagen erhielten wir „Passierscheine“, so dass wir in den Nachbarort durften. Ich habe mich immer gefühlt, als hätten wir im Osten der DDR die „Konterrevolution“.

Ich bin jetzt froh über die Situation der grenzenlosen Freiheit und wir haben echte Freunde in Praha, Chřibská oder Rumburk.