US-Botschafter in Prag sieht Zoll-Streit entspannt
Diplomat Stephen King sieht nur eine geringe Gefahr für einen Handelskrieg zwischen EU und USA. Man müsse vor allem miteinander reden, so der Botschafter im Tschechischen Fernsehen.
Dennoch bekräftigte King in dem Gespräch die Position der USA in der Zoll-Frage. Washington habe lange ungünstige Handelspraktiken toleriert, bekräftigte der Diplomat, der seit vergangenem Jahr Gesandter Washingtons in Prag ist. Die Trump-Administration habe sich vergeblich um einen Dialog bemüht, am Ende haben jedoch Zölle auf Stahl und Aluminium eingeführt werden müssen. Das Ziel der Maßnahmen ist laut King, gegenseitigen Handel auf Grundlage klarer Regeln zu betreiben.
Einen Schaden für die Beziehungen zur EU und zu Tschechien sieht der Botschafter nicht. Man habe ein langes partnerschaftliches Verhältnis, deshalb rechne er in Zukunft nicht mit einer drastischen Wirtschaftspolitik beider Seiten, führt King an. Zudem gehe er nicht von weiteren Zöllen, beispielsweise für Automobile aus. Diese würden Tschechien deutlich treffen, immerhin ist die Automobilbranche das Rückgrat der Wirtschaft hierzulande.Die USA hatten Zölle in Höhe von 25, beziehungsweise 10 Prozent auf Stahl und Aluminium unter anderem aus der EU eingeführt. Washington begründete dies mit unlauteren Handelspraktiken der EU-Länder und sieht die Maßnahmen als Anreiz für die eigene Wirtschaft. Brüssel antwortete vergangene Woche mit Zöllen auf beispielsweise Jeans, Erdnussbutter oder Motorräder.