Škoda-Chef Maier: Tschechen sollen am Wachstumskurs weiter partizipieren
Volkswagen wagt mit seiner tschechischen Tochter Škoda einen erneuten Anlauf in Indien. Škoda hat vom VW-Konzern den Auftrag bekommen, eine Einstiegs-Plattform für Autos in Schwellenländern zu entwickeln, zunächst mit dem Fokus Indien“, sagte Škoda-Chef Bernhard Maier in einem Gespräch dem „Handelsblatt“, das am Montag veröffentlicht wurde. Anfang 2021 könnten die ersten Autos auf dieser Plattform in Indien verkauft werden.
Da die technischen Anforderungen an Sicherheit und Abgase auch in Indien weiter steigen, dürfte sich das auch auf den Preis niederschlagen. „Mit 5000 Dollar wird sich das sicherlich nicht darstellen lassen.“ Langfristig hält Maier für den VW-Konzern in Indien einen Marktanteil von fünf Prozent möglich. Parallel zur Konzernmutter treibt Škoda die eigene Elektro-Offensive voran. „Wir investieren in den nächsten fünf Jahren insgesamt zwei Milliarden Euro in Elektromobilität und Digitalisierung“, sagte Maier. 2025 werde Škoda dann zehn elektrifizierte Fahrzeuge anbieten.
Bis 2025 wolle Škoda laut Maier um die zwei Millionen Fahrzeuge jährlich produzieren. Die Škoda-Autos werden zurzeit in 15 Produktionsstätten hergestellt, drei davon sind in der Tschechischen Republik. In diesen drei Werken sind nahezu 30.000 Menschen beschäftigt. Um die Arbeitsplätze auch für die Zukunft zu sichern, will das Management von Škoda das tägliche Drei-Schicht-System auch auf den Samstag ausweiten. Die Gewerkschafter aber sind dagegen. Dies könnte indes dazu führen, dass Produktionskapazitäten an das Ausland abgegeben würden. „Das fände ich persönlich sehr schade. Die Arbeitnehmer in Tschechien leisten eine sehr gute Arbeit, die Qualität unserer Wagen ist ausgezeichnet. Von daher würde ich mir wünschen, dass die Tschechische Republik und ihre Einwohner an unserem Wachstumskurs weiter partizipieren“, sagte Maier gegenüber dem „Handelsblatt“.