Wohnungen in Prag: Preise und Nachfrage steigen

Foto: Khalil Baalbaki, Archiv des Tschechischen Rundfunks

Der Durchschnitts-Quadratmeterpreis für neuen Wohnraum in Prag lag Ende Juni dieses Jahres um 22,5 Prozent als im Juni 2016. Trotzdem bleibt die Nachfrage hoch.

Foto: Khalil Baalbaki,  Archiv des Tschechischen Rundfunks
Der Preis je Quadratmeter beim Erwerb einer neuen Wohnung in der tschechischen Hauptstadt lag bei durchschnittlich 92.600 Kronen (3560 Euro). Das Gesamtangebot privater Bauherren sank im Juni im Jahresvergleich um ein zehn Prozent auf 4259 neue Wohnungen. Dies ergibt sich aus einem Bericht der Beratungsfirma Deloitte, die die Presseagentur ČTK am Freitag veröffentlicht hat.

„Die Preise für Neubau-Wohnungen werden immer höher. Grund dafür sind die steigenden Preise für die Grundstücke und die Bauarbeiten, aber auch die Steuerbelastung des Wohnmarktes. Dennoch bleibt die Nachfrage hoch“, sagte der Deloitte-Experte für Immobilien, Petr Hána, gegenüber ČTK.

Kleinere Wohnungen würden am häufigsten verkauft, meint der Geschäftsführer des Portals CenovaMapa.org, Milan Roček. In dieser Kategorie bestehe das größte Angebot, außerdem sänken mit der Preissteigerung die Möglichkeiten der Käufer. „Die Menschen kaufen Kleinwohnungen meist als Investition. Die häufigsten Käufer von Kleinwohnungen sind weiterhin tschechische Kunden, aber der Anteil ausländischer Kunden wächst.“ In Folge eines beschränkten Angebots und einer stabilen Nachfrage werde die überwiegende Mehrheit der Wohnungen in der Projektphase verkauft, so Roček.

Tomáš Kadeřábek  (Foto: Archiv des Developer-Verbands)
In den zurückliegenden zwei Jahren sind in Prag rund 7000 neue Wohnungen im Jahr verkauft worden. Die teuersten Wohnungen gibt es im ersten Prager Stadtbezirk, dort liegt der Preis für einen Quadratmeter bei 168.200 Kronen (6470 Euro).

Dem Bericht von Deloitte zufolge werden neue Wohnungen in Prag zu langsam gebaut. Im Mai und Juni dieses Jahres seien 655 neue Wohnungen fertiggestellt worden. In den gleichen zwei Monaten hätten die Anbieter aber 832 Wohnungen verkauft.

„Die kleine Zahl von Projekten, die sich derzeit in der Phase vor dem Baubeginn befindet, gibt ein klares Signal, dass sich die Lage auf dem Wohnungsmarkt auch weiterhin negativ entwickeln wird. Die Zahl freier Wohnungen wird höchstwahrscheinlich wieder sinken. Dadurch werden Bedingungen geschaffen für einen weiteren Anstieg der jetzt schon hohen Preise und für einen massiven Umzug von Familien hinter die heutige Grenze Prags“, kommentierte der Leiter des Developer-Verbands, Tomáš Kadeřábek, die Entwicklung.