Letzte Uranmine in Tschechien schließt

Grube Rožná (Foto: Daniel Burda, Archiv des Tschechischen Rundfunks)

Seit genau 60 Jahren wurde Uran abgebaut im westmährischen Rožná – es ist die letzte Urangrube Mittel- und Osteuropa. Ab diesem Jahr ist damit jedoch Schluss. Für die Kumpel bedeutet das nun eine unsichere Zukunft.

Grube Rožná  (Foto: Daniel Burda,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)
Bis März sollen die letzten 25 Tonnen Uran gefördert sein in der Grube Rožná im Kreis Böhmisch-Mährische Höhe. Bereits jetzt ist mit dem Abbruch der Gebäude auf dem Grubengelände, sowie mit dem Zuschütten der Schachtanlagen begonnen worden. Nach der Einstellung des Bergbaubetriebs soll es zu einer Renaturierung und Aufforstung des Geländes kommen, wie eine Sprecherin des Grubenbetreibers, Diamo s.p., bestätigt.

Die Bereinigung der Anlagen soll bis zu sieben Jahre dauern. Am längsten soll der Schlot der Grube erhalten bleiben, da dieser zeitgleich als Sendemast für Mobilfunkanbieter dient. Eine Herausforderung werden zudem die Beseitigung und die sichere Lagerung des radioaktiven Restmaterials sein.

Grube Rožná  (Foto: Daniel Burda,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)
Mit der Schließung der Grube Rožná verlieren 250 bis 300 Bergarbeiter ihre Arbeit. Ein Teil der Kumpel wird dabei in Frührente gehen, für den Rest soll es soweit aber keine Beschäftigungsprogramme geben. Ein kleiner Teil der Belegschaft wird noch für den Abbruch der Grube angestellt sein.

Die Uranvorkommen in der Gemeinde Rožná wurden Mitte der 1950er Jahre erschlossen, 1957 nahm die Grube Rožná ihre Arbeit auf. In ihren Hochzeiten in den 1970er Jahren beschäftigte die Grube rund 4000 Menschen. Insgesamt wurden in Rožná 20.000 Tonnen Uran gefördert, der größte Teil davon war für den Export in die Sowjetunion bestimmt.

Mit der Grube Rožná schließt auch die letzte Uranmine in Mitteleuropa, ansonsten wird der radioaktive Rohstoff europaweit nur noch in Russland und der Ukraine abgebaut.