Landwirte müssen wegen Preisverfall Verluste in Milliardenhöhe einstecken
Die Umsätze der tschechischen Landwirte werden in diesem Jahr um etwa zehn Milliarden Kronen (ca. 370 Millionen Euro) niedriger sein als im vergangenen Jahr. Der Hauptgrund dafür sind die niedrigen Aufkaufpreise für Milch, Schweinefleisch und Getreide, sagte der Vorsitzende des tschechischen Agrarverbandes, Martin Pýcha, am Dienstag bei einer Tagung im mährischen Větrný Jeníkov unweit von Jihlava / Iglau. Die einzige wichtige Nutzpflanze, deren Preise in Tschechien wie auch in Europa stabil sind, sei der Raps, ergänzte Pýcha.
Schlechter sei die Lage beim Getreide, so Pýcha. In diesem Jahr sei zwar genug Getreide gereift, doch dessen Qualität sei geringer als zuletzt. Das habe zur Folge, dass auch der Binnenpreis für alle Sorten um ein Fünftel niedriger sei als der Weltmarktpreis. Dabei sei gerade das Getreide die größte Einnahmequelle für die Landwirte. In der Summe werden dadurch die Einnahmen der Landwirte aus der Ernte der wichtigsten Feldpflanze um fast drei Milliarden Kronen (ca. 110 Millionen Euro) unter denen des Vorjahres liegen, prognostiziert der Agrarverband.
Die Umsätze für alle in Tschechien verstärkt angebauten Nutzpflanzen werden in diesem Jahr unter der Grenze von 80 Milliarden Kronen (fast drei Milliarden Euro) liegen. Und das ist im langfristigen Vergleich der zurückliegenden Jahre ein leicht unterdurchschnittliches Ergebnis. Ihren Anteil daran aber hätten auch die gesunkenen Preise für Milch, Schlachtvieh, Schweinefleisch, Geflügel und Eier. Für all diese tierischen Produkte rechnet der Verband mit einem Umsatzverlust von sieben Milliarden Kronen (ca. 260 Millionen Euro) auf einen Gesamtbetrag von unter 40 Milliarden Kronen (ca. 1,5 Milliarden Euro). Und dies wäre das schlechteste Produktionsergebnis der tschechischen Landwirte seit der Wende, betont Pýcha.