Gewerkschafter von Aircraft Industries rufen Streikbereitschaft aus
Die Gewerkschafter des Flugzeugherstellers Aircraft Industries (AI) im mährischen Kunovice haben am Mittwoch eine unbefristete Streikbereitschaft ausgerufen. Darüber informierte Gewerkschaftschef Josef Mikula die Medien. Die Gewerkschafter befürchten einen Einbruch der Produktion in ihrem Werk in Kunovice sowie dessen Überführung nach Russland, woher die Besitzer der Firma kommen.
Nach der Ausrufung der Streikbereitschaft am Mittwochmorgen berief die Firmenleitung ein Treffen mit den Arbeitnehmern ein. Dabei versicherte die Firmenchefin gegenüber den Beschäftigten, dass sie und die anderen Miteigentümer nicht die Absicht hätten, die Produktion nach Russland zu überführen. Laut Mikula aber werden die Gewerkschafter von ihrer Maßnahme nicht abrücken. Man werde die Streikbereitschaft solange aufrechterhalten, bis man von den Firmeneignern die schriftliche Garantie erhalten habe, dass die Produktion in Kunovice bleibe, sagte der Gewerkschaftsboss der Nachrichtenagentur ČTK.„Wir haben Signale von Verhandlungen, die hinter den Kulissen geführt werden, und an denen einflussreiche Politiker wie Wirtschaftsunternehmen beteiligt sind, die Interessen der Arbeitnehmer und der gesamten Region aber außer Acht gelassen werden. Die mögliche Umsetzung dieser Vorhaben aber würde de facto das Ende der Produktion des Flugzeugs vom Typ LET in Tschechien bedeuten. Dies würde zudem negative Folgen für andere Flugzeugfirmen und deren Subunternehmen in Tschechien haben“, führen die Gewerkschafter in ihrer Begründung zur Streikbereitschaft aus. Die Gewerkschafter haben jedoch noch aus einem anderen Grund zu dieser Maßnahme gegriffen. Was sie stört, ist die schon langanhaltende Nichterfüllung der Verpflichtungen, die der Arbeitgeber gegenüber den Arbeitgebern hat. Und darüber hinaus die ebenso schon länger währende missliche ökonomische Lage der Firma. Im Unternehmen Aircraft Industries waren zum Ende des vorigen Jahres 1021 Arbeitnehmer beschäftigt, seit Dezember aber sind einige Hundert von ihnen zu Hause und erhalten nur noch 60 Prozent ihres Lohns. Laut Mikula sind heute in der Firma nur noch 918 Beschäftigte angestellt.